Prozess in Bonn Babysitter soll Kinder missbraucht haben

BORNHEIM/BONN · Ein 28-Jähriger Swisttaler sitzt in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sexuellen Kindesmissbrauchs in 19 Fällen vor. Nun muss er sich vor dem Landgericht verantworten.

Jahrelang soll ein heute 28-Jähriger immer wieder auf die Kinder von Familien aus dem Bekanntenkreis aufgepasst haben. Was dabei wohl niemand ahnte: Bei der Gelegenheit verging sich der arbeitslose junge Mann, der lange in Bornheim lebte, anscheinend an mehreren minderjährigen Mädchen.

Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, wird sich der in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte demnächst vor der Jugendschutzkammer des Bonner Landgerichts verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen insgesamt 19 Fälle des sexuellen Kindesmissbrauchs vor, zehn davon im schweren Fall.

Das Hauptopfer war laut Anklage ein anfangs gerade einmal vier Jahre altes Mädchen. Ab dem Sommer 2008 soll der Babysitter es immer wieder bei sich in der Wohnung in Bornheim-Sechtem missbraucht haben. Im Anschluss an den Umzug des Angeklagten nach Swisttal im Oktober 2012 soll es dort zu weiteren Übergriffen gekommen sein.

Mehrfach ist es laut der Staatsanwaltschaft zum vollendeten Geschlechtsverkehr mit dem Kind gekommen. Zudem soll der Angeklagte seinen Job als Babysitter dazu genutzt haben, sich zwischen Januar 2011 und Oktober 2012 an zwei heute neun und 13 Jahre alten Schwestern zu vergreifen.

Seit dem vergangenen Sommer sitzt der nicht vorbestrafte 28-Jährige im Gefängnis. Er wurde in Untersuchungshaft genommen, nachdem sich das mutmaßliche Hauptopfer in der Schule einer Lehrerin anvertraut hatte, so der Gerichtssprecher.

Offenbar wurde im Unterricht über eine Hotline gesprochen, an die sich Missbrauchsopfer wenden können. Gemeinsam mit dem Jugendamt wurde daraufhin die Familie aufgesucht.

Bei den polizeilichen Ermittlungen im Umfeld des Angeklagten kam heraus, dass er wohl auch die zwei minderjährigen Schwestern missbraucht hatte. Im Laufe der Ermittlungen soll der Angeklagte einen Teil der Übergriffe gestanden haben.

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