Guido Cantz tritt in der Herseler Rheinhalle auf "Authentizität ist mir sehr wichtig"

Er spielt Fußball, Klavier und Schlagzeug und spricht vier Sprachen: Englisch, Sächsisch, Bayerisch und natürlich Kölsch. Seit fast 25 Jahren begeistert Guido Cantz sein Publikum. Schnell war klar, dass Cantz mit seiner schlagfertigen, pointierten Art mehr kann als Karneval, den er seit 1991 mit seinen Auftritten bereichert. Seit 1998 ist er regelmäßig als Moderator und Comedian im Fernsehen zu sehen, seit 2010 moderiert er das Unterhaltungsflagschiff "Verstehen sie Spaß?". Dass da immer noch Zeit bleibt, Bücher zu schreiben und mit eigenen Programmen durch Deutschland zu touren - Cantz kann's. Am Freitag ab 20 Uhr gastiert der "Mann für alle Fälle" mit seinem aktuellen Programm "Cantz schön clever" in der Herseler Rheinhalle.

Welche Beziehung haben Sie zu Hersel?
Guido Cantz: Eine sehr gute Beziehung. In Hersel lebt mein Karnevalskollege Bernd Stelter, Hersel hat die einfachste Vorwahl in der Region (02222), und die Herseler Kirchengemeinde heißt auch Sankt Aegidius, wie meine in Porz-Wahn.

Sind Sie als Fußballer schon mal im Vorgebirge aufgelaufen?
Cantz: In meiner Bezirksligazeit mit der SpVg Wahn-Grengel habe ich gegen den SSV Merten gespielt. Ich erinnere mich an ein schwieriges Auswärtsspiel auf Asche, das wir aber gewonnen haben.

Sie sind Fan des VfB Stuttgart. Bleibt der VfB in der Bundesliga? Wenn ja, was muss sich dort ändern, um eine erneute Zittersaison zu vermeiden?
Cantz: Der VfB Stuttgart bleibt durch einen Sieg gegen Paderborn in der Bundesliga. Im Vorstand müssen sich einige Dinge ändern, damit der VfB endlich mal wieder europäisch spielen kann. Die Schwaben sollten wieder mehr auf ihre eigenen Stärken, sprich ihre eigene Jugend, bauen.

Was unterscheidet Ihr aktuelles Programm "Cantz schön clever" von, sagen wir mal, Ihrem ersten eigenen Soloprogramm "Cantz schön frech" und was erwartet den Besucher am Freitag?
Cantz: Es wird mehr Musik geben als bisher. Ich stamme aus einer musikalischen Familie und spiele seit meinem neunten Lebensjahr Klavier. Später kam noch Schlagzeug dazu. Mir macht es einfach Spaß, einen Abend abwechslungsreich zu gestalten und immer mal wieder ein paar Lieder zu präsentieren. Inhaltlich dreht sich das Programm ein wenig um meinen Hang zur Besserwisserei. Meine Frau sagte, ich soll das doch einfach mal auf die Bühne bringen und das mache ich jetzt.

Welcher Teil ihres Berufs macht ihnen eigentlich mehr Spaß? Der des herumreisenden Comedians und Karnevalisten oder der des Fernsehmoderators?
Cantz: Jeder Teil. Die Mischung aus all dem macht mir einfach Spaß und ich fände es sehr langweilig, wenn ich nur eine Sache machen würde. Bisher bekomme ich alles unter einen Hut und es funktioniert nach wie vor gut.

Bleibt bei all dem, was Sie machen, noch Zeit für Ihre Familie und Ihre Hobbys?
Cantz: Also für die Familie schon, da nehmen wir uns immer mal wieder Auszeiten und bekommen das auch gut organisiert. Für meine Hobbys, wie Fußballspielen, bleibt bei meinem Terminplan leider weniger Zeit.

Woher bekommen Sie Ihre Inspirationen für Ihre Programme?
Cantz: Das sind zumeist Alltagssituationen, die ich mir notiere und dann aufgreife. Wichtig ist mir allerdings, immer auf aktuelle Ereignisse einzugehen. Der Zuschauer soll schon merken, dass da jemand vor ihm steht, der sich Gedanken macht und auch Zeitung liest.

Gibt es Vorbilder?
Cantz: Natürlich gibt es die. Otto Waalkes war am Anfang meiner Karriere ein großes Vorbild. Ich habe aber auch viele Kollegen, die ich richtig gut finde, wie Atze Schröder.

Viele Menschen meinen ja, dass jeder Mensch, der aus beruflichen Gründen auf der Bühne lustig ist, auch privat keine Pointe auslässt. Wie verhält sich das denn bei Ihnen?
Cantz: Meine Patentochter sagte neulich: "Der Guido ist im Fernsehen genauso wie zu Hause". Das ist ein großes Kompliment für mich, denn Authentizität ist mir immer sehr wichtig. Es macht überhaupt keinen Sinn, eine Rolle nur zu spielen. Das kommt irgendwann raus.

Zur Person

Guido Cantz, geboren 1971 in Porz, studierte von 1991 bis 1994 in Köln Betriebswirtschaftslehre und schloss 1996 am Joseph-DuMont-Berufskolleg seine Ausbildung zum staatlich geprüften kaufmännischen Medienassistenten ab. Guido Cantz ist verheiratet und Vater von Sohn Paul, tritt seit dem Jahr 1991 als Redner im Kölner Karneval auf und absolviert bis zu 250 Auftritte pro Session. Seit 1998 ist er als Comedian und Moderator regelmäßig im Fernsehen zu sehen.

Seit 2010 präsentiert er live die Samstag-Abend-Show "Verstehen Sie Spaß?" Seit 2006 tourt er zudem mit eigenen Bühnenprogrammen durch Deutschland. Guido Cantz ist Autor von bislang zwei Büchern und lebt mit seiner Familie in Köln-Porz. eiu

0 Eintrittskarten für den Auftritt in Hersel (Beginn: 20 Uhr) gibt es bei Schreibwaren Classen in Hersel, Reisebüro Nipps in Merten, Lotto Kühn, ticketservice-rheinhalle.eu, Floristikmanufaktur mit Herz in Widdig, in den Zweigstellen des General-Anzeigers, www.ticket-regional.de sowie bei BonnTicket für 25,40 Euro. Eine telefonische Bestellung ist unter der Rufnummer 0 22 22/95 25 50 möglich.

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