Rückhaltebecken hat Kapazität eingebüßt Ausbaggern für den Hochwasserschutz in Bornheim

Bornheim · Nachdem das Hochwasserrückhaltebecken am Bornheimer Umbachweg im Laufe der Jahre verschlammt ist, kann es nur noch 3250 statt 4000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Das hat unter anderem die Prüfung eines Ingenieursbüros ergeben.

 Das Rückhaltebecken am Umbachweg soll den Breniger Mühlenbach bei Hochwasser entlasten.

Das Rückhaltebecken am Umbachweg soll den Breniger Mühlenbach bei Hochwasser entlasten.

Foto: Sabrina Bauer

Selbst Starkregenfällen und Hochwasser, wie sie nur alle 50 oder 100 Jahre vorkommen, soll das Hochwasserrückhaltebecken am Umbachweg in Bornheim standhalten können. Demnach sei eine Erweiterung des Beckens aktuell nicht notwendig. Das hat die Prüfung des Ingenieurbüros Osterhammel im Auftrag der Stadt Bornheim ergeben, die in der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses der Stadt Bornheim vorgestellt wurde.

Das Rückhaltebecken wurde Mitte der 1980er Jahre gebaut, um eine Überflutung des Breniger Mühlenbachs im Bereich seiner Verrohrung in Bornheim-Ort zu verhindern. Konzipiert wurde die Anlage damals noch für solche Hochwasserereignisse, die nur alle 50 Jahre auftreten. Mittlerweile fordern Aufsichtsbehörden und Gerichte zum Schutz von Wohngebieten jedoch einen deutlich höheren Schutz und legen als Maßstab ein 100-jährliches Hochwasserereignis an.

In den Karten der Bezirksregierung war das Areal jedoch nicht als Überschwemmungsgebiet ausgezeichnet worden. Da unklar war, ob die Anlage die nötige Sicherheit bieten würde, hatte die Stadt Bornheim bereits 2017 das Ingenieurbüro mit der rechnerischen Prüfung beauftragt. Das Gutachten kostete die Stadt Bornheim rund 15 000 Euro.

Die Experten hatten das Becken zunächst in ein Rechenmodell übertragen. Bei der Kalkulation stellte sich jedoch heraus, dass die Ergebnisse nicht mit den aktuellen Gegebenheiten übereinstimmten. Die Experten haben die Anlage daraufhin neu vermessen lassen und aus den Angaben ein digitales 3 D-Modell erstellt. Dieses Modell wurde dann am Computer schrittweise mit Wasser gefüllt – jeweils mit unterschiedlichen Regenwassermengen.

Arbeiten sind mit 30 000 Euro veranschlagt

Zusätzlich wurde von Mai 2017 bis November 2018 eine Drucksonde in dem Becken installiert, um die Pegelstände nach verschiedenen Regenfällen messen zu können. In genau diesen Zeitraum fiel auch das starke Gewitter am 1. Juni 2018, das in dieser Form alle zwei bis fünf Jahre auftritt.

Die Messungen und Simulationen haben ergeben, dass sich bei einem 50-jährlichen Hochwasser das Hochwasserrückhaltebecken zur Hälfte füllen würde. Auch ein Jahrhunderthochwasser könnte die Anlage nach Einschätzung der Experten abfangen, jedoch wird der Stadt empfohlen, das Becken auszubaggern, um die Sicherheit zu erhöhen. Da sich im Laufe der Zeit Sedimente am Grund des Beckens absetzen, verringert sich auch die Kapazität. Nach derzeitigem Stand fasst das Becken rund 3250 Kubikmeter. Nach einer Ausbaggerung könnte das Becken wieder bis zu 4000 Kubikmeter aufnehmen. Vor rund zehn Jahren wurde das Becken zuletzt ausgebaggert.

Laut Umweltamtsleiter Wolfgang Paulus ist das Entschlammen des Beckens bereits vorgesehen. In der aktuellen Haushaltsplanung, die an diesem Mittwoch in der Sitzung des Stadtrates beschlossen werden soll, sind für die Arbeiten 30 000 Euro veranschlagt worden. Nach dem Beschluss kann der Auftrag ausgeschrieben werden.

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