Verkehr auf Roisdorfer Siegesstraße in der Diskussion Anwohner klagt über Raser in der Tempo-30-Zone

BORNHEIM-ROISDORF · Robin Much wohnt in der Siegesstraße in Roisdorf, einer verkehrsberuhigten Zone. Tempo 30 ist hier erlaubt. Nach seiner Beobachtung fahren die Autos aber oft schneller.

 Robin Much ärgern die Raser, die vor allen Dingen abends mit hoher Geschwindigkeit auf der Siegesstraße fahren.

Robin Much ärgern die Raser, die vor allen Dingen abends mit hoher Geschwindigkeit auf der Siegesstraße fahren.

Foto: Roland Kohls

Robin Much wohnt in der Siegesstraße in Roisdorf, einer verkehrsberuhigten Zone. Tempo 30 ist hier erlaubt. Nach seiner Beobachtung fahren die Autos aber oft schneller. "Nur etwa jedes vierte Auto hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung", meint er. Das Problem trete hauptsächlich zu späterer Stunde auf. "Abends und nachts wird gerast wie auf einer Rennstrecke", sagt der angehende Elektroniker für Betriebstechnik. "Es sind immer einzelne Autos, die die Stille zerreißen," so der 21-Jährige. Dadurch, dass der gleichmäßige Verkehrsfluss fehle, höre man die einzelnen Raser besonders laut.

"Viele schneiden die S-Kurve vor der Schranke, das ist gefährlich zum Beispiel für Radfahrer", sagt Much. "Muss man es denn immer drauf ankommen lassen, dass es knallt?" Kürzlich sei es bereits zu einem größeren Unfall gekommen, als ein zu schnelles Auto auf drei andere Autos auffuhr. Besonders hoch seien die Geschwindigkeiten am Wochenende in den Abend- und Nachtstunden. "Dann sind es Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern, die hier gefahren werden", sagt Much. Den Lärm höre er am Abend dann sogar durch die geschlossenen Fenster.

Ein Risiko sieht der Roisdorfer für die Bewohner des nahen Seniorenheims sowie die Schüler der Grundschule und des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, die sich im Straßenverkehr bewegen. Allerdings räumt er ein, dass tagsüber das Verkehrsaufkommen meist so hoch sei, dass ein schnelles Fahren nicht möglich sei.

Stadt sieht keinen Handlungsbedarf

In einer E-Mail hat Much das Problem bereits der Stadt geschildert, die ihm empfahl, sich an die Polizei zu wenden. Diese sei für die Überwachung des fließenden Verkehrs zuständig. Über das Internet könne er außerdem Messstellenpunkte für Blitzmarathons vorschlagen. Da diese aber immer tagsüber stattfinden, hält Much das nicht für sinnvoll.

Auf eine Anfrage des General-Anzeigers sagte die Stadtverwaltung, sie sehe an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf. "Nach Erkenntnissen der Stadt Bornheim sind regelmäßige signifikante Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der Siegesstraße aufgrund der örtlichen Gegebenheiten unwahrscheinlich", schreibt die Pressestelle der Stadt in einer Stellungnahme.

Sie sieht gleich mehrere Beschränkungen für zu schnell fahrende Autos: die Tempo 30-Zone, die Rechts-vor-Links-Regelung, mehrere Doppelkurven im Straßenverlauf, bauliche Einengungen, parkende Autos auf der Fahrbahn und den nahen Bahnübergang der Stadtbahnlinie 18. Darüber hinaus sei nach Aussagen des Polizeipräsidiums Bonn auf der Siegesstraße in den letzten acht Jahren kein Unfall aktenkundig, der auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sei. Der von Much angeführte Unfall beruhe auf Trunkenheit am Steuer und sei deshalb in diesem Zusammenhang nicht relevant.

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