Straßenausbau in Roisdorf Anlieger wollen nur einseitigen Gehweg

BORNHEIM-ROISDORF · Schadhafte Asphaltdecken, undefinierte Fahrbahnen, zu geringe Bordhöhen und Mängel in der Entwässerung: Das soll sich ändern auf den Roisdorfer Straßen Donnerstein, Oberdorfer Weg und Ehrental zwischen Oberdorfer Weg und Einmündung Haus Wittgenstein.

Die Stadt Bornheim plant dort im Zuge der Erneuerung des Kanals sowie der Bachverrohrung auch den Ausbau der Straßen. In einer Anliegerversammlung informierte sie in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Ingenieurbüro am Dienstag die betroffenen Bürger über die Planung.

Dabei bewegte die rund 40 Zuhörer im Ratsaal des Rathauses vor allem die Frage nach den Kosten, die im Zuge der Anliegerbeteiligung auf sie zukämen. Laut dem Ingenieurbüro liegen die Gesamtkosten für den Kanalbau bei 1,09 Millionen Euro. Für den Straßenausbau rechne die Stadt mit 1,25 Millionen Euro bei einem Vollausbau und mit 1,15 Millionen Euro bei einem Teilausbau, sagte der Leiter des Tiefbau- und Straßenverkehrsamtes, Werner Seipel.

Wolfgang Weber vom Stadtplanungsamt erläuterte, dass der Anteil der Anlieger an den beitragsfähigen Kosten für den Fahrbahnausbau bei 60 Prozent liege sowie für Gehwege, Beleuchtung und Oberflächenentwässerung bei 70 Prozent.

Für konkrete Zahlen, die er nannte, wies Weber darauf hin, dass es sich im jetzigen Planungsstadium nur um eine grobe Schätzung handle: Demnach lägen die Kosten je nach Straßenzug und Ausbauvariante sowie abhängig von der Geschosshöhe zwischen 21 und 39 Euro pro Quadratmeter. Das würde beispielsweise bei einem Grundstück von 500 Quadratmetern Kosten in Höhe von 10 500 bis 19 500 Euro bedeuten.

Stadt rechnet bei Vollausbau mit 1,25 Millionen Euro

„Die Preise sind schon ein Hammer“, meinte Frank Koch, der für die Anlieger am Donnerstein-West sprach. Sowohl für diesen Abschnitt als auch für den Oberdorfer Weg haben sich inzwischen Anliegergemeinschaften gebildet. Für den Oberdorfer Weg führte Björn Reile aus, dass die Anlieger zwar die geplante Vergrößerung des Kanals unterstützten. Der Ausbau des Oberdorfer Wegs solle jedoch „auf ein der tatsächlichen Nutzung angemessenes Maß“ beschränkt werden.

Vor allem sehen die Anlieger laut Reile keine Notwendigkeit für einen durchgehenden Bürgersteig auf beiden Straßenseiten. Sie wollen lediglich einen, bergauf rechtsseitig geführten, durchgehenden Gehweg mit bis zu zwei Meter Breite bis zur Einmündung Ehrental. „Kein Anlieger des Oberdorfer Wegs möchte private Grundstücke für zwei Gehwege mit bis zu zwei Metern Breite und eine Fahrbahnverbreiterung auf über fünf Meter abgeben“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung der Anliegergemeinschaft.

Das Thema Grunderwerb spielt bei den Plänen eine große Rolle. Denn um den Straßenausbau mit einer Fahrbahnbreite von regulär 5,50 Metern plus Bürgersteige am Oberdorfer Weg beziehungsweise 4,50 Metern und einseitigem Gehweg am Donnerstein umsetzen zu können, ist die Stadt auf die Inanspruchnahme privater Flächen angewiesen.

Mittel im Haushalt vorgesehen

Die Anliegergemeinschaft Oberdorfer Weg argumentiert, dass die Stadt Kosten sowie Auseinandersetzungen sparen könne, indem sie den Ausbau am Donnerstein zurückstelle und am Oberdorfer Weg nur einen einseitigen Gehweg plane. So müsse sie auch deutlich weniger private Fläche ankaufen.

„Der komplette Donnerstein will keine Grundstücke abgeben“, bekräftigte auch Koch gegenüber dem GA. „Wir sehen die Notwendigkeit nicht.“ Auch Sorgen bezüglich der künftigen Parksituation und einer möglichen Förderung des „Rasens“ in den Tempo-30-Bereichen durch breit ausgebaute Straßen äußerten die anwesenden Bürger.

Amtsleiter Seipel erklärte, dass die Anregungen zu Protokoll genommen und geprüft würden. Über die Ergebnisse soll die Verwaltung dann dem Stadtentwicklungsausschuss Bericht erstatten, der letztlich eine Entscheidung zum Ausbau treffen wird. Mittel im Haushalt sind dafür bereits vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort