Königstraße Anlieger diskutieren über Einbahnstraßenregelung

Bornheim · Im Bornheimer Rathaus kam die Anliegerversammlung zu einer Bilanz: Der Verkehr auf der Königstraße fließt nach drei Monaten Probebetrieb langsamer, aber flüssiger.

 Blick auf die Königstraße, die pro Tag von 14 000 Fahrzeugen frequentiert wird.

Blick auf die Königstraße, die pro Tag von 14 000 Fahrzeugen frequentiert wird.

Foto: Wolfgang Henry

Nach rund drei Monaten Probebetrieb der Einbahnstraßenregelung auf der Bornheimer Königstraße zog die Stadtverwaltung an Donnerstag bei einer Anliegerversammlung eine Bilanz. Erschienen waren dabei rund 50 Bürger im Rathaus. Das Fazit, das Wolfgang Mesenholl von der Aachener Planungsgruppe MWM, zog, lautete: Der Verkehr fließt langsamer, aber flüssiger.

Seit Ende März testet die Stadt Bornheim, wie berichtet, die Auswirkungen des Einbahnstraßenbetriebs auf der Königstraße. Per Video und zusammen mit Vertretern der Stadt und Polizei wurde der Verkehr vor Ort beobachtet, sagte Planer Mesenholl. Zudem wurden neben Verkehrszählungen auch Geschwindigkeitsmessungen auf der Königstraße, auf dem Servatiusweg sowie auf den Ausweichstrecken unternommen.

Die Summe der Fahrzeuge auf der Königstraße und Servatiusweg ist danach mit rund 14 000 Fahrzeugen am Tag in etwa gleich geblieben. Allerdings stieg erwartungsgemäß die Zahl der Fahrten auf dem Servatiusweg von 330 auf 7138. Das bedeute, dass die Autofahrer weder die Ortsumgehung noch Schleichwege benutzen.

Auch die Geschwindigkeiten seien im Wesentlichen unauffällig. Auf der Königstraße fahren 85 Prozent der Autofahrer 24 Stundenkilometer oder langsamer, so der Planer Mesenholl. Nach ersten Messungen und Hinweisen von Anliegern musste auf dem Servatiusweg jedoch nachgebessert werden. Das Ergebnis: 85 Prozent der Autofahrer wurden von der Messstelle auf Höhe des Ärztezentrums mit 47 Stundenkilometern erfasst. Nachdem drei Parkplätze auf der Fahrbahn eingerichtet wurden, um das Tempo zu drosseln, sank die Geschwindigkeit der großen Masse der Autofahrer um 35 Prozent.

Bei der Versammlung wies ein Anwohner darauf hin, dass die Parkplätze am Abend und Wochenende nicht besetzt seien und die Geschwindigkeit dann wieder höher sei. Eine Beobachtung, die Mesenholl bestätigte. Damit sei auch klar, dass die Kommunalpolitiker bei einer dauerhaften Umsetzung der Einbahnstraßenregelung für diese Stelle eine Lösung finden müssten.

Anhand von Videosequenzen zeigte der Verkehrsplaner, dass sich die Fußgänger an die neuen Querungsmöglichkeiten gewöhnt haben. Selbst an problematischen Stellen wie der Einmündung Pohlhausenstraße/Servatiusweg und Servatiusweg/Königstraße funktioniere die Regelung gut. Deshalb soll sie zunächst so beibehalten werden.

Die Radfahrer, die ohne Radweg entgegen des Verkehrs in der Königstraße fahren dürfen, zeigten sich grundsätzlich mit der Verkehrsführung zufrieden, sagte Planer Mesenholl. Die Hinweise auf Gefahren für Radfahrer seien vor allem von Nichtradfahrern gekommen. Trotz der geringen Fahrbahnbreite von vier Metern sei ausreichend Platz für die Radfahrer, wenn die Autos korrekt parken. Probleme mit Rettungsfahrzeugen, die ein Anlieger beobachtet hatte, wurden von der Feuerwehr nicht bestätigt. Neben kritischen Stimmen waren auch zustimmende Beiträge zu hören.

In einer zweiten Phase des Probebetriebs wird der Peter-Fryns-Platz für Fahrzeuge gesperrt. Außerdem soll der Apostelpfad als Entlastungsstrecke verändert werden. Wann genau dies greifen soll, steht noch nicht fest.

Über die Auswirkungen der weiteren Veränderungen informiert die Stadt in einer weiteren Anliegerversammlung im September.

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