Sondersitzung des Bornheimer Kulturausschusses Alle wollen die Stadtbücherei erhalten

BORNHEIM · Die Vertreter von CDU, FDP und UWG betonten in der Sondersitzung des Bornheimer Kulturausschusses am Dienstagabend, dass auch sie die Stadtbücherei erhalten wollen. Dennoch hielten sie an ihrem Antrag fest, zu prüfen, ob der Raum der Bücherei reduziert, die Miete und Personalkosten gesenkt werden können und alternative Standorte möglich sind.

 Ungewisse Zukunft: Laut Verwaltung ist es nicht möglich, die Leistungen der Bücherei aufrecht zu erhalten, wenn beim Personal oder beim Medienbestand gekürzt wird.

Ungewisse Zukunft: Laut Verwaltung ist es nicht möglich, die Leistungen der Bücherei aufrecht zu erhalten, wenn beim Personal oder beim Medienbestand gekürzt wird.

Foto: Roland Kohls

Die Verwaltung hat ein neues Konzept für die Bücherei erarbeitet. Sie sollte prüfen, ob die Bibliothek einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten kann. Nach Meinung der Verwaltung sei es nicht möglich, die Leistungen der Bücherei aufrecht zu erhalten, wenn beim Personal oder beim Medienbestand gekürzt wird. CDU, FDP und UWG wollten aber weiter prüfen, wo Kosteneinsparungen machbar sind.

"Die Sondersitzung hätten wir uns sparen können", sagte Karin Jaritz (SPD). Denn die Prüfaufträge seien bereits beschlossen. "Dadurch, dass die Prüfaufträge noch einmal beschlossen werden, werden sie auch nicht besser", meinte sie.

CDU, FDP und UWG drücken aufs Tempo, da im Sommer die Kündigungsfrist für die derzeitigen Räume der Stadtbücherei abläuft. "Wir brauchen Zahlen, Daten, Fakten, um eine Entscheidung fällen zu können", sagte Hans-Dieter Wirtz (CDU). Mit dem Zwischenbericht der Verwaltung sei man noch nicht entscheidungsfähig, so Wirtz.

"Wenn die Bücherei künftig vermehrt auf E-Books setzt, braucht sie nicht mehr so viel Platz wie heute", sagte Jörn Freynick (FDP). Gerade um die Bibliothek zu sichern, müsse man sie auf solide Füße stellen, sagte er. Auch Hans Gerd Feldenkirchen (UWG/ Forum) vermisste Einsparungen in dem vorgelegten Konzept. Darauf entgegnete der zuständige Beigeordnete Markus Schnapka, dass es sich um einen Prüfauftrag gehandelt habe. "Es gibt viele Beispiele in der Stadt, wo wir gesagt haben, dass eine Mittelkürzung nicht vertretbar ist, weil es dem Wohl der Stadt zuwiderläuft", so Schnapka.

Als positives Zeichen wertete Heinz Joachim Schmitz (Grüne) die eindeutige Aussage aller Fraktionen, die Stadtbibliothek erhalten zu wollen. Er betonte aber, dass dies nur möglich sei, wenn weder beim Personal noch bei den Medien oder den Öffnungszeiten gekürzt werde.

Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler fand es ein "wichtiges Signal an die Bevölkerung und die Mitarbeiter", dass alle die Bücherei erhalten wollen. "Aber sie wollen mehr Leistung und weniger dafür bezahlen", kritisierte er CDU, FDP und UWG/Forum. So seien Lizenzen für E-Books sehr teuer. Man spare also kein Geld, sondern müsse kräftig investieren.

Ebenso wisse er nicht, wie er mit dem Vermieter verhandeln solle, weil die drei Fraktionen flexiblere und günstigere Konditionen wünschen. Aber ein Vermieter sei nur zu mehr Flexibilität bereit, wenn er einen höheren Mietzins erzielt. Bei längerer Vertragslaufzeit sei er vielleicht eher bereit, die Miete zu senken.

Zudem, so Bürgermeister Henseler, verstehe er nicht, weshalb CDU, FDP und UWG den Beschluss für die Ratssitzung am 13. Juni wünschen. Der Kulturausschuss sei eigentlich zuständig und tagt sogar eine Woche vor dem Rat. Dieses Detail in dem Antrag wurde geändert. Ansonsten stimmte die Mehrheit des Ausschusses aus CDU, FDP und UWG für diesen Antrag.

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