Bezahlbarer Wohnraum 20 Prozent des Areals in Roisdorf für sozialen Wohnungsbau

Bornheim-Roisdorf · Die Bornheimer Brings Gruppe will auf einem Areal, das an die Koblenzer Straße, den Maarpfad und den Fuhrweg grenzt, Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Geschosswohnungen bauen. Nach einem Beschluss des Rates werden 20 Prozent davon geförderter Wohnungsbau sein.

Es wird eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, eine Einwohnerversammlung und die Verkleinerung des Bebauungsplanes Roisdorf 23 (Ro 23) um das noch unbebaute Grundstück (Flurstück 373) geben. Des Weiteren eine angestrebte Quote von 20 Prozent für geförderte Wohnungseinheiten, sprich sozialen Wohnungsbau. Über diese vier Punkte stimmten die Mitglieder des Bornheimer Rates jetzt ab.

Paul Breuer von der Fraktion Aktive Bürger Bornheim (ABB) enthielt sich bei den ersten drei Punkten seiner Stimme. Begründung: seiner Ansicht nach sei es viel zu früh für eine Beteiligung der Öffentlichkeit aufgrund von ungeklärten Eigentümerverhältnissen (der GA berichtete). Zwei Gegenstimmen zu der 20-Prozent-Quote kamen von der FDP-Fraktion. Vor allem die SPD-Fraktion hatte sich für die Quotenregelung eingesetzt.

Christian Koch (FPD) begründete das Nein-Votum: „Wir halten die Regelung nicht für richtig. Es muss doch auch andere Ortsteile in Bornheim geben, die mit einer Quote in die Pflicht genommen werden. Es muss eine bessere Verteilung her.“

Für Ute Kleinekathöver (SPD) nicht nachvollziehbar. „Wir haben hier einen Investor, der sozialen Wohnungsbau ansiedeln will und der auch Erfahrung in diesem Bereich hat. Dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, wo wir den geförderten Wohnungsbau sonst ansiedeln sollten? Es geht darum, dass sich auch der Postbote und die Altenpflegerin eine Wohnung leisten können. Die sind keine Belastung als Nachbarn, sondern haben ein Recht darauf, auch dort zu wohnen.“

45 Wohneinheiten

In derselben Sitzung stimmten die Ratsmitglieder mit großer Mehrheit bei einer Gegenstimme über den Bebauungsplan Roisdorf 25 (Ro 25) ab. Darin ist der Ausbau der Koblenzer Straße geregelt, die gleichzeitig auch als Zuwegung zum geplanten Neubaugebiet dienen soll. Wie bereits berichtete regt sich massiver Widerstand gegen die Pläne der Verwaltung bei den Anwohnern der Koblenzer Straße.

Betroffene schätzen, dass wegen des Ausbaus Kosten in Höhe zwischen 12.000 und 15.000 Euro auf sie umgelegt werden. Außerdem befürchten sie ein hohes Verkaufsaufkommen von Pkw und Baustellenfahrzeugen. Anwohner und Ratsmitglied Breuer hatten in der Vergangenheit bereits eine zweite Zuwegung gefordert. Potenziell geeignet dafür könnte der Fuhrweg sein. Dieser ist allerdings als Rad- und Fußweg – mit 4,5 Meter Breite – vorgesehen und soll im Notfall auch als Rettungsweg dienen. Geplant ist, dass die Koblenzer Straße auf 9,05 Meter Breite ausgebaut und mit einem beidseitigen Gehweg versehen wird.

Der Investor des geplanten Bauprojekts, die Bornheimer Brings-Gruppe, will auf dem 4,5 Hektar großen Areal, das an die Koblenzer Straße, den Maarpfad und den Fuhrweg grenzt, 16 bis 25 frei stehende Einfamilienhäuser, 22 bis 40 Doppelhaushälften, acht Reihenhäuser und etwa 45 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau verwirklichen.

Bis das Projekt realisiert ist, wird es zwischen drei und vier Jahren dauern, weil nicht alle Gebäude gleichzeitig entstehen. Das Baugebiet selbst soll von außen über die Koblenzer Straße erschlossen werden. Für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und die Vorbereitung der Offenlage rechnet die Verwaltung für beide Bebauungspläne jeweils mit 1500 Euro, die bereits im Haushalt berücksichtigt sind.

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