Event vom Bonner Terrier-Klub 135 Terrier am Sonntag in Bornheim erwartet

Bornheim-Hersel · Zum ersten Mal richtet die Ortsgruppe Bonn von 1911 als Teil des Dachverbandes „Klub für Terrier von 1894“ am Sonntag ihre Spezialausstellung in der Rheinhalle Hersel aus. Etwa 135 Vierbeiner aus 20 verschiedenen Terrierrassen nach vorgegebenen Kriterien beurteilt.

 Christa Roovers und ihr Kerry Blue Terrier „Aidan“.

Christa Roovers und ihr Kerry Blue Terrier „Aidan“.

Foto: Susanne (FM) Träupmann

Zum ersten Mal richtet die Ortsgruppe Bonn von 1911 als Teil des Dachverbandes „Klub für Terrier von 1894“ an diesem Sonntag, 16. Dezember, ihre Spezialausstellung in der Rheinhalle Hersel aus. Von 9.30 bis 16 Uhr werden an der Rheinstraße 201 etwa 135 Vierbeiner aus 20 verschiedenen Terrierrassen nach vorgegebenen Kriterien beurteilt.

Christa Roovers: Das ist eigentlich eine politische Frage. Die Stadt Bonn hat die Hallenmiete derart angehoben, dass diese nicht mehr zu bezahlen war. Daher haben wir uns nach einer Alternative umgesehen und wurden in Hersel fündig. Hier stimmt der Preis, man kümmert sich gut um uns und es gibt mehr Parkplätze für Teilnehmer und Besucher.

Was macht diese Veranstaltung zu einer Spezialausstellung?

Christa Roovers: Sie richtet sich ausschließlich an Halter von Terriern. Das unterscheidet uns auch von allgemeinen Hundepräsentationen, bei denen alle Rassen vertreten sind.

Wie viele Herrchen beziehungsweise Frauchen haben sich angemeldet?

Roovers: Wir haben rund 100 Anmeldungen vorliegen. Manche lassen mehr als einen Hund bewerten. Daher haben wir auch 135 Hunde, die beurteilt werden sollen. Die meisten kommen aus Deutschland. Einige reisen aber auch aus Belgien und den Niederlanden an.

Es gibt über circa 400 verschiedene Hunderassen – darunter 34 Terrierrassen. Werden alle vertreten sein?

Roovers: Nein. Bei uns können nur 29 unterschiedliche Rassen antreten. Das sind die Rassen, die der Dachverband, zu dem unsere Ortsgruppe gehört, betreut. Dazu gehören auch die Rassen, die bei unseren 25 Vereinsmitgliedern zu finden sind wie zum Beispiel West Highland White Terrier, Manchester Terrier, Irish Soft Coated Wheaten Terrier und auch der Russische Schwarze Terrier.

Warum ist die Teilnahme an dieser Ausstellung für manche Hundebesitzer so wichtig?

Roovers: Die Bewertung und die Beurteilung der Fachrichter sind eine Voraussetzung für all diejenigen, die mit ihren Hunden züchten möchten. Deshalb bieten wir in der Ausstellung zusätzlich auch die Möglichkeit, die Hunde für eine Zuchtzulassung noch einmal separat vorzustellen.

Nach welchen Kriterien wird bei den Ausstellungen bewertet?

Roovers: Die Hunde treten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Dazu gehören unter anderem auch Alter und Rasse. Dabei gibt es für jede Rasse festgelegte Standards. Beurteilt werden unter anderem Körperbau, Gangart und Charakter. Zur Prüfung nicht zugelassen werden besonders aggressive oder zurückhaltende Hunde.

Was unterscheidet den Terrier von anderen Hunderassen?

Roovers: Terrier sind in der Regel sehr sozialverträglich und verstehen sich mit anderen Hunden und fremden Menschen recht gut. Sie strotzen vor Selbstbewusstsein und sind sehr wachsam. Das liegt auch an ihrer ursprünglichen Herkunft. Sie stammen aus England und wurden dort über Jahrhunderte für die Jagd ausgebildet. Der Jagdinstinkt ist bei diesen Hunderassen immer noch sehr ausgeprägt. Dem kann man nur mit Erziehung beikommen. Beim Terrier speziell ist Erziehung sehr wichtig. Damit muss man schon im Welpenalter beginnen. Der Hund muss von Anfang wissen, wer das Sagen hat. Der ausgewachsene Terrier braucht viel Beschäftigung und mentale Anregungen.

Ihr Hund „Aidan“ ist ein Kerry Blue Terrier. Was ist das Besondere an dieser Rasse?

Roovers: Sie ist dem Menschen sehr zugetan. Sie haben bis ins hohe Alter – sie können bis zu 14 Jahre alt werden - viel Temperament, passen sich Menschen und Tieren leicht an und sind pflegeleicht. Kerry Blue Terrier sind die idealen Begleithunde.

Woher kommt Ihre Liebe ausgerechnet zu Terriern?

Roovers: Ich bin mit Terriern aufgewachsen. Schon mein Großvater Wilhelm Seiffert baute 1943 in Beuel unter dem Namen „vom Rheinhorst“ eine Zucht mit Airedale Terriern auf. Diese übernahm meine Mutter Christel Roovers, die dann allerdings die Rasse wechselte und auf Welsh Terrier umstieg. Mit 17 Jahren wünschte ich mir dann einen Kerry Blue Terrier. Das war 1982. An dieser Liebe hat sich bis heute nichts geändert. Mittlerweile habe ich mit „Aidan“ den 15. Hund dieser Rasse.

Sie haben den Zuchtbetrieb von Ihrer Mutter übernommen und züchten seither Kerry Blue Terrier...

Roovers: Ich möchte nicht mehrere Würfe im Jahr haben. Deshalb habe ich maximal einen Wurf im Jahr, manchmal auch keinen. Für mich bedeutet Zucht eine enge Beziehung zu den Tieren. „Aidan“, seine Halbschwester „Zoe“ und seine Mutter „Joy“ leben bei mir im Haus und nicht im Zwinger. Die Gemeinschaft ist für die Entwicklung der Welpen wichtig. So übergebe ich die Kleinen den neuen Besitzern frühstens in der zehnten Woche und nicht, wie nach der Zuchtordnung des Vereins erlaubt, nach acht Wochen. Das ist für die Sozialisation der jungen Tiere besser. Und für das Rudelverhalten ist es gut, wenn die Welpen – wie bei uns – mit Hunden unterschiedlichen Alters zusammenleben.

Sie sind berufstätig. Wie vereinbaren Sie Ihre Tätigkeit mit der Hundehaltung?

Roovers: Ich musste meinen Beruf schon zurückfahren und arbeite nur halbtags. Bevor ich zur Arbeit fahre, gehe ich mit den Hunden spazieren oder spiele mit ihnen, so dass sie meine Abwesenheit gar nicht so richtig wahrnehmen.

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