Sperrung der L182 Ausweichverkehr stört Anwohner am Heerweg in Bornheim

Bornheim-Hemmerich · Seit September vergangenen Jahres ist die L182 wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Durchgangsverkehr sucht sich seine Wege. Und meist nicht über die empfohlene Umleitung, sondern auch durch Hemmerich.

 Von der Einfahrt zum Römerhof bis zum Dützhof ist die L182 noch gesperrt. Noch im Frühjahr soll die Straße wieder freigegeben werden.

Von der Einfahrt zum Römerhof bis zum Dützhof ist die L182 noch gesperrt. Noch im Frühjahr soll die Straße wieder freigegeben werden.

Foto: Hans-Peter Fuß

Hermann-Josef Meiswinkel wohnt am Heerweg in Hemmerich. Seit die L 182 zwischen Heimerzheim und Brenig gesperrt ist, so hat er festgestellt, hat sich der Fahrzeugverkehr vor seiner Haustür stark vermehrt. Der 64-jährige Ministerialrat im Vorruhestand geht davon aus, dass viele Autofahrer den Heerweg als Ausweichstrecke aus Richtung Wesseling/Bornheim über Metternich in Richtung Swisttal und Euskirchen nutzen.

„Das geht schon so, seit die Bauarbeiten am 2. September begonnen haben“, berichtet er. „Die Autos, darunter auch welche mit ortsfremden Kennzeichen, fahren über den Heerweg und die Jennerstraße in Richtung Metternich.“

Dabei sei die zum Teil stark beschädigte Straße mit ihren zahlreichen Verschwenkungen gar nicht für den Durchgangsverkehr ausgelegt. Auch die Abkürzung über die Rheinbacher Straße durch die Felder nach Heimerzheim werde gerne genommen. Diese Straße ist im Gegensatz zur Heerstraße eine Anliegerstraße. Dort hat die Polizei bereits Kontrollen durchgeführt und etwa 20 Verwarngelder in Höhe von 20 bis 25 Euro verhängt.

Forderung nach wirksamer Verkehrsberuhigung

Meiswinkel sagt, die großräumige Umleitung über die Autobahnen A 61 und A 553 über Brühl funktioniere nicht. „Ortskundige kennen die Schleichwege, und ortsfremde Fahrer werden vom Navi über die Heerstraße geleitet.“ Auch nachts sei die Belastung hoch, oft sei an Schlaf nicht zu denken. Zudem viele Autofahrer schneller als mit den erlaubten 30 Stundenkilometern unterwegs seien.

So wie Meiswinkel empfinden auch viele Nachbarn die Situation. Rund 40 Anwohner des Heerwegs in Hemmerich haben eine Forderung nach wirksamer Verkehrsberuhigung an die Stadt Bornheim unterzeichnet.

Die FDP will diese Forderung in Form eines Antrags in den Stadtrat einbringen. „Es muss doch möglich sein, dass Tempo 30 auch eingehalten wird“, sagt Meiswinkel. Die Stadt Bornheim sagt, der Heerweg sei keine Anlieger-, sondern eine Sammelstraße. Insofern müssten die Anwohner mit einer gewissen Belastung leben. Außerdem verweist die Stadt auf die Ausbauplanung des Heerwegs, über die der Stadtrat zu entscheiden hat.

Unterdessen gibt es gute Nachrichten vom Landesbetrieb Straßen NRW. Bernd Aulmann, Sprecher der Niederlassung in Euskirchen, teilt auf Anfrage des General-Anzeigers mit, dass die Bauarbeiten an der L 182 so weit fortgeschritten seien, dass die Straße im optimalen Fall schon Mitte März wieder für den Verkehr freigegeben werde. „Spätestens jedoch Ende März“, sagt Aulmann, „wenn nicht noch irgendwelche Katastrophen passieren“.

In Sachen Radweg entlang der L 182 gebe es keinen neuen Sachstand. Die Gespräche mit den Grundstückseigentümern gestalteten sich schwierig. Sie seien nicht bereit, den angebotenen Preis, der Straßen NRW vorgegeben sei, anzunehmen.

Seit September 2019 wird die viel befahrene Landstraße saniert und ist seitdem komplett gesperrt. Der Zustand der Straße war zuvor über Jahre heftig kritisiert worden. Die Ränder waren ausgefranst, was besonders bei Nässe zu gefährlichen Situationen führte. Am Dützhof wird derzeit auch eine Bushaltebucht gebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund vier Millionen Euro.

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