Suchaktion mit vielen Freiwilligen Zweijährige in Witterschlick war fünf Stunden in Nachbargarage

Witterschlick · In einer großangelegten Aktion, an der auch viele freiwillige Helfer teilnahmen, ist am Sonntagabend in Alfter-Witterschlick nach einem vermissten zweijährigen Mädchen gesucht worden. Das Kind wurde schließlich in einer Nachbargarage gefunden

 Das Mädchen wurde unverletzt in einer Garage gefunden.

Das Mädchen wurde unverletzt in einer Garage gefunden.

Foto: Ulrich Felsmann

Die Erleichterung war groß, als am Sonntagabend gegen 21 Uhr die Nachricht kam: Das über Stunden vermisste zweijährige Mädchen wurde gefunden. Wie Frank Piontek, Sprecher der Polizei Bonn, dem GA vor Ort mitteilte, war die Zweijährige in der verschlossenen Garage des Nachbarhauses ihres eigenen Elternhauses entdeckt worden.

Suche nach zweijährigem Mädchen in Alfter-Witterschlick
36 Bilder

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Wie Piontek am Montag rekonstruieren konnte, hatte die Nachbarsfamilie an anderer Stelle den Karnevalszoch verfolgt. Am Nachmittag brachte die Nachbarin den Kinderwagen ihres Kindes nach Hause, öffnete die Garage, stellte den Wagen hinein und ging ins Haus. Nach etwa zehn Minuten kam sie wieder heraus, um zur Familie zurück zu gehen und schloss das Garagentor, ohne dass sie bemerkte, dass sich das Kind inzwischen in der Garage befand.

Das Kind kam nicht mehr heraus. Stunden später, nachdem viele Helfer und auch Freiwillige aus dem Ort alles abgesucht hatten, hörten Feuerwehrleute Geräusche aus der Garage und verschafften sich über den Hintereingang den Zutritt. Dort fanden sie das Kind soweit wohlbehalten an. Es hatte sich laut Piontek rund fünf Stunden dort aufgehalten, es sei nicht auszuschließen, dass es dort zwischenzeitlich eingeschlafen sei. Das Mädchen wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, sei aber dem ersten Eindruck nach wohlauf gewesen. Eltern und Helfer wurden von Notfallseelsorgern betreut.

Eine Verwandte des Mädchens teilte dem GA mit, dass es der Zweijährigen den Umständen entsprechend gut gehe. „Wir sind alle erleichtert und danken allen Einsatzkräften sowie freiwilligen Helfer aus ganz Witterschlick und Umgebung.“

Nicht nur die Polizei, die Freiwillige Feuerwehr Alfter und die Rettungshundestaffel Rhein-Sieg hatten sich an der großangelegten Suchaktion beteiligt. Viele freiwillige Helfer hatten sich spontan gemeldet, als am späten Nachmittag bekannt geworden war, dass die Zweijährige nach dem Karnevalszug in Witterschlick verschwunden war. Um die Gegend auszuleuchten, wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Außerdem klingelten die Einsatzkräfte auch aktiv bei Anwohnern in der Hoffnung, den Verbleib des Kindes zu klären.

Anwohnerin Michaela Weis half kostümiert und mit Hund und Taschenlampe bei der Suche. „Sobald ich von der Suche erfahren habe, bin ich los, um zu helfen“, sagte sie. Erfahren habe sie über Whatsapp von dem Vorfall. „Wir haben selbst Kinder, das ist eine Selbstverständlichkeit für uns, bei der Suche zu helfen“, sagten die freiwilligen Helfer Berat und Ramadan Kovaci. Bei Anwohner Oliver Voß hatte die Polizei geklingelt: „Wir hatten uns heute vor dem Karneval versteckt“, sagte er, „aber als wir gehört haben, dass ein Kind vermisst wird, sind wir sofort mit Taschenlampen los.“ Cetin Kahraman hatte am Sonntag mit Karneval gefeiert: „Alles war schön, bis diese Nachricht kam“, sagte er, „umso mehr freuen wir uns, dass die Kleine wieder da ist.“

Das Kleinkind war am Nachmittag im Bereich der Esserstraße zuletzt gesehen worden. Die Zweijährige war mit ihren Eltern beim Karnevalszug gewesen. Dann verschwand sie offenbar in einem unbeobachteten Moment aus einer Hofanlage. Polizeisprecher Frank Piontek zeigte sich am Sonntagabend beeindruckt von der überaus großen Anteilnahme der Menschen in Witterschlick: „So viele haben geholfen und mitgefühlt – da zeigt sich, dass hier nicht nur im Karneval gesungen wird „Mer stonn zesamme“, sondern dass das auch gelebt wird.“ Und so stand am Schluss das Happy End.

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