"Art Alfter" im Oedekovener Rathaus Von Tuschearbeiten bis zu Acrylbildern

ALFTER-OEDEKOVEN · "Mehr als zufrieden" zeigte sich Eugenie Hellmann, die Vorsitzende des Alfterer Kulturkreises, mit dem Verlauf der zweiten "Art Alfter", die als zweite Veranstaltung der Alfterer Kulturtage am Sonntag im Foyer und Ratssaal des Rathauses in Oedekoven stattfand. Rund 20 Künstler, die sich über den Kulturkreis Alfter und den Künstlerkreis Vorgebirge angemeldet hatten, zeigten mit ihren Arbeiten einen breiten Querschnitt ihres Schaffens.

 Der Jugendchor Oedekoven singt zur Eröffnung. Im Vordergrund sind Arbeiten von Petronella Usai zu sehen.

Der Jugendchor Oedekoven singt zur Eröffnung. Im Vordergrund sind Arbeiten von Petronella Usai zu sehen.

Foto: Roland Kohls

Auch die mit 85 Jahren älteste Teilnehmerin der Schau, Margot Köhler, demonstrierte mit ihren Arbeiten eindrucksvoll das hohe Niveau außerhalb des professionellen Kunstbetriebs. Sie hatte soeben an der Sommerakademie des Alfterer Werkhauses teilgenommen und zeigte die Ergebnisse ihres dortigen Arbeitens einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum. Das Nietzsche-Zitat "Alles Zukünftige beißt das Vergangene in den Schwanz" inspirierte sie zu einem sich fast schließenden, mit großem Tuschepinsel gemalten Kreis auf großformatigem Papier. Das nach der Ikonographie des Alten Ägyptens "Uoroboros" genannte Bild fasziniert die Autodidaktin als ein Symbol für die ewige Wiederkehr.

Bürgermeister Rolf Schumacher lobte bei der Eröffnung, wie sehr sich die Qualität der ausgestellten Arbeiten über die Jahre entwickelt habe. Eine zutreffende Beschreibung, die Eugenie Hellmann bestätigte. Die kleine Kunstmesse ist die 33. Veranstaltung mit Alfterer Künstlern, die sie seit 1998 mitorganisiert hat.

Zu besichtigen waren auch aktuelle Werke des Witterschlickers Heinz-Otto Laub: Eine Kombination aus naturalistisch-realistischen Zeichnungen und Malereien mit einer Technik, die der akademisch ausgebildete Künstler für sich seit den 80er Jahren perfektioniert hat. Aus einer willkürlich erscheinenden Grundierung seiner Acrylbilder mit zwei ineinander verlaufenden Farben lässt er Gesichter und Figuren wie zufällig entstehen, die sich in einem ausgestellten Beispiel mit dem menschlichen Werden und Vergehen beschäftigen.

Vom "Segen der Doppelbegabung" sprechen die beiden Künstlerinnen Christel Strenger und Ulrike Käselau-Tosch, die in Alfter bereits eine gemeinsame Ausstellung gezeigt haben.

Demonstrativ überschreibt Christel Strenger ihre farbigen Zeichnungen von Strand und Meer mit "Trotz alledem liebe ich Griechenland" und erzählt von ihren Rhodos-Aufenthalten und Begegnungen mit Griechen. Mit 58 Jahren begann sie noch ein Studium der Literaturwissenschaften und erlebt die Malerei als einen besonderen Kraftspender. Auch die befreundete Pianistin Ulrike Käselau-Tosch überzeugte mit ihren Porträts und Stillleben.

In zwei über den Nachmittag verteilten Mitmachaktionen der Kunsttherapeutin Sibyll Hähnel erhielten Besucher die Möglichkeit, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entdecken, was gerne angenommen wurde.

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