Trickbetrug in Alfter Unbekannter wollte an Kontodaten

Alfter-Oedekoven · Falscher Kundenberater rief anlässlich der Abschaltung des bisherigen DVB-T-Fernsehens an, doch ein Oedekovener Pensionär fällt nicht auf die Masche herein.

Der Oedekovener hat sich nicht aufs Kreuz legen lassen. Wie der Pensionär aus dem Alfterer Ortsteil dem General-Anzeiger jetzt berichtet hat, hätte es vor wenigen Tagen ein Telefonbetrüger auf ihn abgesehen. Dieser habe offenbar an seine Kontodaten gelangen wollen und sich dazu eines aktuellen Anlasses bedient.

Es sei darum gegangen, dass er Kunde beim Kabelnetzbetreiber Unitymedia sei, sagt der Oedekovener. „Allerdings weiß ich nicht mehr, ob ich das von mir aus gesagt habe oder sich der Anrufer als Unitymedia-Mitarbeiter ausgegeben hat“, fügt er hinzu. Jedenfalls habe der Mann am anderen Ende der Leitung auf die Abschaltung des bisherigen digitalen Antennenfernsehens (DVB-T) hingewiesen und erläutert, dass in den nächsten Tagen andere Mitarbeiter vorbeikämen, um eine Box zu übergeben, die den Fernsehempfang verbessern soll.

„Ich müsste nichts bezahlen, das sei für Kunden gratis, hat der Mann am Telefon weiter gesagt“, berichtet der Pensionär. Dann allerdings habe der vermeintliche Unitymedia-Mitarbeiter ihm ein Angebot für Telefon und Internet unterbreitet, das in den kommenden 14 Tagen per Brief eintreffen solle. Als dieser dafür Adresse und Alter wissen wollte, sei er schon stutzig geworden, so der Oedekovener weiter. Er habe dem Mann mitgeteilt, dass diese Daten Unitymedia ja vorlägen.

Polizei rät, in solchen Fällen immer Anzeige zu erstatten

Dieser habe dann von Schwierigkeiten mit dem Computersystem erzählt und zudem die Kontonummer des Pensionärs verlangt. „Daraufhin habe ich das Gespräch beendet“, betont der Oedekovener. Er habe sich an den General-Anzeiger gewandt, um andere Menschen vor der Masche zu warnen.

Er habe auch eine Vermutung, was hätte passieren sollen. Der Betrüger hätte vermutlich mit den Kontodaten eine Lastschrift aufsetzen wollen, die die Bank dann ausgeführt hätte. Einer solchen Buchung müsse man zeitnah widersprechen, sonst sei es zu spät, so der Pensionär.

Der Bonner Polizei sei diese Masche bislang noch nicht bekannt, sagt Ruth Braun von der Pressestelle. Sie rät allerdings, in solchen und anderen Fällen immer Anzeige zu erstatten. „Selbst wenn aus strafrechtlicher Sicht kein Betrug vorliegt, müssen wir ja wissen, mit welchen Methoden vorgegangen wird“, sagt Braun.

In dringenden Fällen, etwa wenn Betrüger an der Haustür gewesen seien, sollten sich Betroffene über die 110 an die Polizei wenden, sonst aber auch über die Zentrale der Bonner Polizei unter 02 28/1 50.

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat auf eine Anfrage des General-Anzeigers bis Redaktionsschluss nicht reagiert.

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