Er arbeitet mit einer Schlagschnur Tsan-Yu Hsieh stellt in der Galerie Conrad aus

ALFTER-IMPEKOVEN · Bilder und Linien in allen Variationen, als Längs- oder Querformat: Der Interpretation sind keine Grenzen gesetzt. Rund 70 seiner Arbeiten, bei der es die "Magie der Linie" zu analysieren gilt, präsentiert der taiwanesische, in Alfter lebende Künstler Tsan-Yu Hsieh zurzeit in der Galerie Conrad in Impekoven.

 Schwarze Tusche auf weißem Papier: Tsan-Yu Hsieh vor einem seiner Werke.

Schwarze Tusche auf weißem Papier: Tsan-Yu Hsieh vor einem seiner Werke.

Foto: ROLAND KOHLS

Bei den Unikaten des 27-jährigen Künstlers handelt es sich um Werke in schwarzer Tusche auf festem weißen Papier, die mit Hilfe eines antiken mechanischen Prinzips, der sogenannten Schlagschnur, die Linie als Basiselement haben. Seit 2012 experimentiert Hsieh mit dieser Art von Technik, die ursprünglich nur für großflächige Formate gedacht war.

Die Linie spielt in der chinesischen Kultur eine wichtige Rolle. Mit ihr als kompositorischem Grundelement schafft Hsieh in seinen Bildern Perspektiven und Räume, die mit Tiefgang und Überlappung verschiedenster Ebenen beeindrucken. Die Perspektiven der Betrachtung verändern sich stets durch den Blick des Betrachters. Zur Schlagschnurtechnik tritt noch ein weiteres Element hinzu, nämlich Wasser.

Auf diese Weise entstehen einerseits klare Linien und Strukturen, andererseits weiche, fließende, asiatisch anmutende Partien. Das, was der Betrachter erkennt, ist seine ganz persönliche Sichtweise. "Deshalb sind die Bilder nur auf der Rückseite signiert. Denn viele seiner Arbeiten sind nach dem subjektiven Empfinden des Betrachters als Hoch- oder Querformat zu sehen", erläuterte Susan Soherr, Mitarbeiterin der Galerie Conrad, in ihrer Einführungsrede.

Obwohl er erst 27 Jahre alt ist, hat Hsieh schon einen gewissen Bekanntheitsgrad. So gibt es von ihm auch eine Wandmalerei an der Poppelsdorfer Mensa. Seit zehn Jahren lebt er in Deutschland, studierte an der Design Akademie und an der Alanus Hochschule in Alfter. "Ich fühle mich sehr wohl hier. Von freier Kunst habe ich vorher in Taiwan noch nie gehört. Das finde ich hier sehr schön", sagt er.

Die Ausstellung ist noch bis Donnerstag, 31. Oktober, in der Galerie Conrad, Oberdorf 14, in Impekoven zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von

10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung.

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