Freizeit in Witterschlick Teiche am Kottenforst laden zum Angeln ein

Alfter-Witterschlick · Regenbogenforellen, Störe und Karpfen: Angler können ihrem Hobby auch in einem Park in Witterschlick nachgehen. Die meisten Fische für die insgesamt fünf Teiche werden gezüchtet.

 Dicker Fisch: Uwe Schütze hat einen Afrikanischen Wels geangelt.

Dicker Fisch: Uwe Schütze hat einen Afrikanischen Wels geangelt.

Foto: Bettina Thränhardt

Die Idylle ist perfekt. Fünf Teiche am Rande des Kottenforsts, in denen sich die Bäume spiegeln. Eine kleine Holzbrücke führt über eines der Gewässer. Am Ufer von drei Seen sitzen Angler. Uwe Schütze aus Volmershoven war das Anglerglück schon hold: Er hat einen Afrikanischen Wels gefangen. „Die Afrikanischen Welse sind Sommerbesatz“, sagt Andrea Mohr (48), die den Angelpark und die Fischzucht mit ihrem Mann Jürgen (63) und ihrem Sohn Felix (21) führt. „Der Afrikanische Wels ist super schmackhaft, er schmeckt gar nicht so sehr nach Fisch, sondern fast fleischig.“ Er sei aber noch nicht so bekannt, weil er „kein wirklich hübscher Fisch“ sei.

Die meisten Fische für die Teiche züchten die Mohrs selbst. Überwiegend kann man hier Regenbogenforellen angeln, daneben auch Störe und Karpfen. Im Winter kommen Saiblinge dazu. Die Nachtangler fangen Aal und Zander. Diese Fische sind Nachträuber und gehen deshalb nachts eher an die Köder. Wer seinen Aal dann im Schlachtraum selbst ausnimmt, weiß auch, wo das Sprichwort „Er windet sich wie ein Aal“ herkommt – auch der tote Aal zuckt noch lange. Schmerzen hat der Fisch aber beim Zerlegen keine mehr. Es handelt sich um Restzuckungen des Nervensystems.

Auf ihrer Anlage legen die Mohrs Wert darauf, dass die Teichordnung eingehalten wird. „Angeln ist ein Hobby, das man in der Natur und mit der Natur betreibt. Es ist nicht mit Krawall verbunden“, sagt Andrea Mohr. Dem Ehepaar ist es wichtig, dass die Fische, die gefangen werden, auch verwertet werden.

Erst seit Kurzem ist das Angeln genehmigt

Für die Mohrs ist die Teichwirtschaft und Fischzucht noch Nebenerwerb. Mittelfristig soll sie jedoch Haupterwerb werden. Ende 2012 haben sie das Gelände gekauft und es bis 2014 renoviert. Angeln ist hier erst seit Kurzem genehmigt. Der Rat der Gemeinde Alfter beschloss eine dahin gehende Änderung des Flächennutzungsplans in seiner Sitzung vom 18. Mai. Andrea Mohr selbst ist mit dem Angeln groß geworden. „Das ist ein schönes Hobby, ein guter Ausgleich zur Hektik des Alltags. Man kann Ruhe finden.“ Und nach ihrer Ansicht ist es für alle Altersgruppen geeignet. „Kinder lernen Geduld, aber man kann auch noch bis ins hohe Alter angeln.“

Am größten der drei Teiche steht Tobias Sanders mit Nichte Nina (11) und Neffe Simon (7), die zum ersten Mal das Angeln ausprobieren. Sanders angelt selbst seit frühester Jugend. „Das Ungewisse macht mir Spaß. Man weiß nicht, was kommt“, so Sanders. „Und natürlich ist es schön, wenn man ab und zu einen Fisch fängt.“ Seine Schwester, die Mutter von Nina und Simon, und sein Vater sind auch dabei. Denn schließlich sei auch das ein Grund, der für das Angeln spreche: Man sei mit netten Leuten zusammen.

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