Ostereinkäufe in Corona-Zeiten Supermärkte appellieren an Kunden: Ruhe bewahren

Rhein-Sieg-Kreis · Die Supermärkte im Linksrheinischen rüsten sich für die nächsten Tage: Wer seinen Großeinkauf für Ostern an Gründonnerstag und Ostersamstag erledigt, muss sich in Geduld üben.

 Omar Akajjoua, Marktleiter bei Edeka Mohr in Alfter, zeigt die speziellen Infoblätter für die Kunden vor dem Ostereinkauf.

Omar Akajjoua, Marktleiter bei Edeka Mohr in Alfter, zeigt die speziellen Infoblätter für die Kunden vor dem Ostereinkauf.

Foto: Matthias Kehrein

Die Supermärkte im Linksrheinischen bereiten sich auf die Ostereinkäufe vor. Trotz der Corona-Krise gehen viele davon aus, dass die Kunden – wie auch in den vergangenen Jahren – vermehrt Großeinkäufe kurz vor den Feiertagen tätigen. Und dann ist Geduld gefragt.

Edeka Mohr in Alfter hat schon vor rund einer Woche damit begonnen, seine Kunden über Stoßzeiten zu informieren und darum gebeten, die Einkäufe wenn möglich zu verteilen und nicht erst an Gründonnerstag und Ostersamstag loszuziehen. Zudem halte man sich laut Geschäftsführerin Kirsten Mohr an die in Nordrhein-Westfalen geltenden Vorgaben, die besagen, dass pro Kunde zehn Quadratmeter zugängliche Verkaufsfläche zur Verfügung stehen müssen.

Im 750 Quadratmeter großen Markt Am Herrenwingert dürfen sich demnach 75 Personen gleichzeitig aufhalten. „Doch man kann sich nicht nur auf diese Höchstzahl berufen. Manchmal halten die Kunden den entsprechenden Abstand nicht ein und müssen darauf hingewiesen werden“, sagt Mohr.

Zusätzliches Sicherheitspersonal am Donnerstag

Dafür würde man an diesem Donnerstag sowie Samstag zusätzliches Sicherheitspersonal einsetzen. An „normalen Tagen“ haben die rund 40 Mitarbeiter die Anweisung, verstärkt auf die Sicherheitsabstände zu achten. Auch Kassiererin Gertrud Fuchs weist die Kunden darauf hin, wenn sie den Abstand nicht einhalten. Sie ist seit 21 Jahren Kassiererin und erlebt die Kunden als „nicht aggresiv, sondern geduldig“. Aktuell gibt es wegen der hohen Nachfrage noch Beschränkungen beim Toilettenpapier. „Pro Person darf nur eine Packung gekauft werden“, sagt Mohr. Auch Milch, Mehl und Hefe waren zu Beginn der Krise stark nachgefragt. Eier, sowohl frische als auch fertig gefärbte, seien aber noch verfügbar.

Francisco Ballesteros, stellvertretender Marktleiter vom Hit in Meckenheim, hat bereits in den vergangenen Tagen bemerkt, dass mehr Menschen einkaufen. „Wahrscheinlich versuchen die Kunden, Donnerstag und Samstag zu vermeiden“, vermutet er. In den 3000 Quadratmeter großen Markt dürfen 100 Leute hinein. Jeder muss einen Einkaufswagen benutzen, rote Punkte auf dem Boden signalisieren die Abstandsregeln. Außerdem gibt es Sicherheitspersonal im Eingangsbereich.

Verlängerte Öffnungszeiten, aber an Feiertagen geschlossen

Auch andere Märkte in der Region reagieren ähnlich: „Rewe und Penny installieren im Kassenbereich in allen Märkten durchsichtige Schutzscheiben als Präventivmaßnahme für die Mitarbeiter, Aufkleber auf dem Boden weisen auf den einzuhaltenden Mindestabstand hin“, erläutert Pressesprecher Andreas Krämer von der Rewe Group auf Anfrage. Er hofft, dass möglichst viele Kunden schon in den vergangenen Tagen ihre Oster-Einkäufe teilweise vorgezogen haben. „So können der Gründonnerstag und der Karsamstag, an denen wir mit mehr als zehn Millionen Kunden üblicherweise eine besonders hohe Nachfrage erleben, entlastet werden.“

Während der gesetzlichen Feiertage bleiben die Filialen geschlossen: „In Anbetracht der aktuellen Situation einer stabilen Warenversorgung sehen wir keine Notwendigkeit, die Öffnungszeiten zu verändern. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seit Wochen hart an der Belastungsgrenze und machen einen fantastischen Job. Sie brauchen in dieser Ausnahmesituation auch einen Tag ohne Einsatz im Markt“, bestätigt Krämer. Netto-Filialen in der Region sind in der Karwoche bereits ab 6.30 geöffnet, um die verstärkte Nachfrage zu entzerren. Aldi Süd wird seine Öffnungszeiten ebenfalls ausweiten und an Gründonnerstag sowie an Karsamstag schon um sieben Uhr öffnen.

Supermärkte und Discounter bitten ihre Kunden außerdem nur in „haushaltsüblichen Mengen einzukaufen“. Bei Toilettenpapier gibt es hingegen in vielen Filialen eine Mengenbeschränkung.

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