Alanus Hochschule Schauspiel-Studenten präsentierten ihr Ensemble-Projekt

ALFTER · Rainers Vorbilder sind Sartre und Camus, während für Hans seine Muskeln und sein Wunsch, Sportlehrer zu werden, von größter Bedeutung sind. Sophie, eine weitere Protagonistin im Theaterstück "Wut macht Liebe", kann sich alles kaufen, was sie will und verspürt daher den Wunsch, Grenzen zu überschreiten und sogar eine Bombe zu werfen.

Für Anna wiederum ist die Beschäftigung mit klassischer Musik eine Flucht vor den schwierigen Familienverhältnissen. Sie alle sind von der Gesellschaft ausgegrenzt. Die Jugendlichen schließen sich Ende der 50er Jahre zu einer Bande zusammen, um Raubüberfälle zu begehen.

Sie geben sich der Kriminalität jedoch nicht des Geldes wegen hin, sondern um Gewalt auszuüben und Macht zu erlangen. Vor einer minimalistischen Kulisse, bestehend aus einem cremefarbenen Hintergrund und acht Stühlen, schlüpften zehn Schauspiel-Studenten der Alfterer Alanus Hochschule in die Rollen der vier Jugendlichen. Im Holzhaus 9 auf dem Johannishof erzählten sie von ihnen und erforschten ihr Handlungsmotiv.

Die Studenten im vierten Jahrgang haben sich in ihrem Projekt mit den Themen Sprache und Ensemblearbeit befasst. "Um tiefer in die Figuren einzutauchen, wurden sie zum Beispiel in ihren Rollen interviewt", so der Leiter des Stücks, Dominik Schiefner. Ein besonderes Augenmerk lag auf Ausdruck und Sprache.

So bewegten sich die Schauspieler nur selten und standen zu Beginn des Stücks etwa zehn Minuten auf einer Stelle, so dass die Konzentration auf der Ausdrucksweise der Akteure lag. Nach jedem Szenenwechsel räumten die Schauspieler die Stühle um und erzeugten ein neues Szenenbild. Fünf Wochen haben die Schauspielstudenten geprobt. "Sie haben sich unter anderem mit Körpertraining und Sensibilisierungsübungen auf das Stück vorbereitet", so Schiefner.

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