Alfterer Apfeltag Renette und Co. landen im Schredder

After-Gielsdorf · Graue Französische Renette, Boskoop, Schöner aus Nordhausen, Purpurroter Cousinot und Ontario: 250 Kilogramm verschiedener Apfelsorten brachten Regine Kleiner und Maximilian Kammermeier auf die Gielsdorfer Heide, um sie beim fünften Alfterer Apfeltag zu Saft pressen zu lassen.

 Heinz Schallenberg verteilt die sogenannte Apfelmuse im Carrée, in dem sie dann gepresst wird.

Heinz Schallenberg verteilt die sogenannte Apfelmuse im Carrée, in dem sie dann gepresst wird.

Foto: Roland Kohls

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: 130 Liter Saft aus alten und neuen Apfelsorten konnten die Witterschlicker mit nach Hause nehmen.

Wie schon in den vergangenen Jahren hatten die „Dressprümmche“ um Vorsitzende Silke Stappen und Vorstandsmitglied Constanze Schnitter, deren Verein die Erhaltung und Nutzung von alten Obstsorten fördern möchte, die mobile Saftpresse des Streuobstwiesen-Netzwerks Nordeifel („SoNNe“) zum professionellen Versaften gemietet. Das Waschen, Maischen, Pressen und Abfüllen lief wie immer nach einem vorher genau festgelegten Zeitplan ab. Der war auch nötig, lag doch die Mindestmenge an Äpfeln, die eine Familie versaften lassen konnte, bei 50 Kilo.

Ob als purer Apfelsaft oder als Mischgetränk mit Quitten – 15 Familien aus Alfter und der näheren Umgebung nutzten die Gelegenheit, ihre Früchte pressen zu lassen. Regine Kleiner war schon zum fünften Mal dabei. Einen Nachmittag lang hat die 66-Jährige mit vier Helfern rund 15 Apfelbäume auf ihrer etwa 3000 Quadratmeter großen Obstwiese in Sankt-Augustin-Hangelar abgeerntet. „Schon beim Pflücken haben wir zwischen schönen und weniger guten Äpfeln sortiert. Rund 50 Kilogramm an guten Äpfeln verwenden wir als Tafeläpfel. Den Rest versaften wir“, erklärte Kleiner.

100 Kilo „Rheinischen Winterrambur“, einer alten Sorte aus dem 17. Jahrhundert, hatte der Bornheimer Karl Lakatsch „im Gepäck“. Insgesamt 200 Kilo hat der 66-Jährige von einem einzigen Baum geerntet, erzählte er. „Wir haben viele Früchte an Freunde und Bekannte verschenkt. Einen Teil haben wir für Apfelkuchen, Kompost und Marmelade verwendet“. Rund 60 Liter Saft erhielt Lakatsch nun dazu.

Interessiert beobachtete er, wie Heinz Schallenberg und Martin Holzportz, Mitglied und Vorstandsmitglied der „SoNNe“ sowie Constanze Schnitter die Äpfel wuschen, faule Früchte entfernten, das Obst durch den Schredder jagten und danach in Paketen aufeinander pressten. Der gewonnene Saft wurde dann grob gefiltert und auf 78 Grad erwärmt, um ihn haltbar zu machen.

Wie Apfelsaft entsteht, erfuhren auch die Kinder des Fröbel-Kindergartens aus Oedekoven. Sie durften das Pressen an einer kleinen Handpresse der „Dressprümmmche“ ausprobieren.

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