Alfterer erhält Klimaschutzpreis Ralf Lieberz erhält Auszeichnung

Alfter · Der Alfterer Ralf Lieberz hat den RWE Klimaschutzpreis gewonnen. Er erhält die Auszeichnung für seine Photovoltaik- und Mikrowindkraftanlagen auf seinem Grundstück

 Aus Wind und Sonne generiert auch Ralf Lieberz aus Alfter seinen Strom.

Aus Wind und Sonne generiert auch Ralf Lieberz aus Alfter seinen Strom.

Foto: picture alliance / dpa

Ralf Lieberz strahlte über das ganze Gesicht, als ihm der Bürgermeister von Alfter, Rolf Schumacher, und RWE-Kommunalbetreuerin Martina Meyer den Klimaschutzpreis 2015 überreichten. „Es ist der erste Preis meines Lebens“, freute sich der 50-jährige Maschinenbautechniker, der gestern in Begleitung seines Sohnes Jesko die Urkunde im Rathaus entgegennahm.

Den mit 2500 Euro dotierten Klimaschutzpreis vergab der Energieversorger zum vierten Mal. Preisträger Lieberz, der in Alfter wohnt, wurde für den Bau einer Photovoltaikanlage auf seinem Haus und die Errichtung einer Mikrowindkraftanlage auf seinem Grundstück ausgezeichnet.

Für Lieberz ist der Einsatz regenerativer Energien sein persönlicher Beitrag für den Klimaschutz. Seit 2010 beschäftigt sich der Preisträger mit Photovoltaikanlagen, seit 2015 auch mit Miniwindkraftanlangen. Rund 100 000 Kilowattstunden (kWh) Strom haben Lieberz und seine Familie in den vergangenen fünf Jahren erzeugt, 25 Mal so viel wie sie benötigen. Den überschüssigen Strom speisen sie ins RWE-Netz. Während sich die Photovoltaikanlage bei der Stromerzeugung durchaus rechnet, ist dies mit der Miniwindkraftanlage nicht der Fall. „Wir wollten damit ein Zeichen setzen“, erklärte der Umweltaktivist. Das Preisgeld hat Lieberz schon für nächste Projekte wie die Speicherung von Strom verplant.

Der Privatmann Lieberz ist schon seit 1986, nach dem Nuklearunfall in Tschernobyl, in Sachen Umwelt und alternative Energien unterwegs. „1990 bin ich bereits mit einem Elektroauto gefahren. Da haben mich alle belächelt. Dann habe ich mich 2010 für die erste Photovoltaikanlage entschieden, ein Jahr später für die zweite. Das war gut so. Wir verbrauchen selbst nur 30 bis 40 Prozent des erzeugten Stromes“, zeigte sich der Umweltaktivist sehr zufrieden mit dem Erfolg. Der nächste Schritt war die Installation eines Minikraftrades im vergangenen Jahr. Dabei sei nicht der Aufbau schwierig gewesen, sondern das Genehmigungsverfahren durch die Behörden, denn zustimmen musste nicht nur die Gemeinde Alfter, sondern auch der Rhein-Sieg-Kreis. „Da ist das 15 Kilogramm schwere Miniwindkraftrad behandelt worden wie ein Windkraftrad von 50 kW. Da muss sich etwas ändern. Denn Miniwindkrafträder sind eigentlich Wetterhähne auf dem Dach. Solche kleinen Windkrafträder würden sich auch auf Bauernhöfen oder an Waldrändern durchaus rechnen“, so Lieberz.

Schumacher würdigte das Engagement des Alfterers: „Das Thema Klimaschutz wird immer wichtiger. Der Preisträger zeigt mit seiner Initiative, dass jeder Einzelne einen Beitrag dazu liefern kann. Ich freue mich, dass sein Einsatz mit dem Klimaschutzpreis anerkannt worden ist.“

Bedauerlich fand Franziska Parthen, Mitarbeiterin der Fachabteilung Natur und Landschaft der Verwaltung und zuständig für die Auswahl der Preisträger, dass sich mit Lieberz nur ein Teilnehmer um den Preis beworben hatte. „Wir hoffen auf mehr Bewerber im kommenden Jahr.“ Das hofft auch Martina Meyer, die mit dem Preisträger sehr zufrieden war. „Er hat sich etwas einfallen lassen und setzt sich in seinem Handeln engagiert und nachhaltig für den Klima- und Umweltschutz ein. Das ist sehr lobenswert.“

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