Eröffnung zwischen Bonn und Alfter Zwei neue Radpendlerrouten zwischen Rheinbach und Bonn

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn · Zwei neue Schnellrouten sollen mehr Pendler aus dem Linksrheinischen aufs Rad bringen. Dass Planung und Umsetzung nur zwei Jahre dauerten, hat einen Grund.

 Eröffnung mit Corona-Schutzabstand: An der Grenze zwischen Alfter und Bonn weihen Vertreter der Verwaltungen, der Politik und des ADFC die Strecken ein.

Eröffnung mit Corona-Schutzabstand: An der Grenze zwischen Alfter und Bonn weihen Vertreter der Verwaltungen, der Politik und des ADFC die Strecken ein.

Foto: Matthias Kehrein

Mit dem Rad am Stau vorbei? Mit zwei sogenannten Radpendlerrouten soll es zwischen Bonn und den linksrheinischen Kreis-Kommunen attraktiver sein, das Rad für den Weg zur Arbeit oder andere Anlässe zu nutzen.

Am Montag waren politische und Verwaltungsvertreter der beteiligten Städte und Gemeinden, Landtagsabgeordnete sowie Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) an die Grenze zwischen Bonn und Alfter zur Kreisstraße 12 n gekommen, um die Routen symbolisch zu eröffnen.

 Die Idee für diese und andere Radpendlerrouten – auch rechtsrheinisch – hatte der ADFC Bonn/Rhein-Sieg vor rund zwei Jahren vorgebracht. Sodann beschäftigten sich Verwaltungen und Politik der Kommunen und des Kreises mit den Plänen. Dass nun bereits zwei Routen eingeweiht werden konnten, liegt nach Angaben von André Berbuir von der Kreisverwaltung und Georg Wilmers vom ADFC daran, dass dafür indes keine Radwege neu gebaut, sondern die vorhandenen Wege saniert wurden.

Die Routen seien unter Kompromissen und mit überschaubarem Aufwand hergerichtet worden, so Wilmers. Wären Baumaßnahmen erforderlich gewesen, hätte das „ewig gedauert“, befand er. Die Verbindungen sind laut Wilmers aber nun so ertüchtigt, dass man auf ihnen gut und schnell fahren kann. Der Maßstab seien 25 Stundenkilometer, so Wilmers, wobei er sagte, dass die Strecken eben noch nicht perfekt seien und Problemstellen enthielten, die es noch zu verbessern gelte.

 Zwei Wege sind für Radpendler ausgeschildert.

Zwei Wege sind für Radpendler ausgeschildert.

Foto: Grafik GA
  • Route Rheinbach-Swisttal-Alfter-Bonn: Sie führt auf gut 20 Kilometern von Rheinbach über die Swisttaler Orte Morenhoven und Buschhoven, vorbei an Witterschlick, Impekoven und Oedekoven nach Dransdorf, und weiter in die Bonner Innenstadt. Nach Angaben des ADFC liegen auf der Strecke sechs Ampeln beziehungsweise Bahnübergänge, an denen man gegebenenfalls halten müsste. Dazu kommen etwa 45 Stellen, an denen Radler deutlich unter 25 Stundenkilometer abbremsen müssen, darunter enge Kurven oder Vorfahrtsregelungen. Etwas mehr als zwölf Kilometer verläuft die Strecke laut ADFC über ausgewiesene Fahrradwege, die anderen Abschnitte verlaufen über größere und kleinere Straßen und Wege.
  • Route Rheinbach-Meckenheim-Bonn: Auch diese ist rund 20 Kilometer lang und führt durch die Bonner Stadtteile Röttgen, Ückesdorf und Lengsdorf in Richtung City. In Richtung Rheinbach ist die Strecke rund 200 Meter länger, was laut ADFC mit einer Einbahnstraßenregelung in Bonn zu tun hat. Halten müssen Radler an zwölf (Richtung Bonn) beziehungsweise an 14 Ampeln (Richtung Rheinbach). An rund 45 Stellen muss nach ADFC-Angaben deutlich abgebremst werden. 13,5 Kilometer der Strecke verlaufen auf Radwegen.
  • Die Wegweiser: Markiert sind die Routen mit roten Fahrrad-Piktogrammen auf dem Boden. Während diese im Linksrheinischen bereits vollständig vorhanden sind, haben die Markierungsarbeiten in Bonn erst am Montag begonnen – ein Umstand, den Gabi Mayer (SPD Bonn), Ute Krupp (SPD Rhein-Sieg) und Michael Schroerlücke (Grüne Rhein-Sieg) kritisierten. Bonns Verkehrsdezernent Helmut Wiesner sprach von Koordinierungsproblemen bei der Stadtverwaltung.
  • Das nächste Projekt: Ein weiteres Radpendlerroutenprojekt ist der mit Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro verbundene Ausbau der Strecke zwischen Bornheim, Alfter und Bonn. Dafür muss eine Brücke über die K 12 n gebaut werden – dort, wo die Gleise der Stadtbahnlinie 18 die Straße auf einer Brücke kreuzen. Wie Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher sagte, ziehe sich das Projekt etwa wegen des notwendigen Grunderwerbs hin. Auch habe eine Lösung für entlang der Strecke lebende Fledermäuse gefunden werden müssen. Diese mögen kein Licht, die Route müsse aber Tag und Nacht beleuchtet sein, so Schumacher. Nun sollen Sensoren dafür sorgen, dass die Laternen nur leuchten, wenn Radfahrer dort fahren. Noch in diesem Jahr solle mit den Arbeiten begonnen werden, so Schumacher. Die Planungen für die Brücke übernehme die Stadt Bonn. Unterstützt wird das Projekt durch öffentliche Fördergelder.
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