Rathaus in Oedekoven NRW-Ministerin Scharrenbach spricht in Alfter über Heimat

Alfter-Oedekoven · NRW-Ministerin Ina Scharrenbach spricht auf Einladung der CDU im Rathaus in Oedekoven über Heimat, Kommune und Zukunft. Feste wie St. Martin durch das Feiern eines „Lichterfestes“ zu ersetzen, sieht die Politikerin kritisch.

 Am Rednerpult: Ina Scharrenbach im Ratssaal.

Am Rednerpult: Ina Scharrenbach im Ratssaal.

Foto: Matthias Kehrein

MHKBG NRW – wem diese Konsonanten-Kombination nicht so leicht über die Lippen kommt, der findet mit der Bezeichnung „Heimatministerium“ sicher eine bessere Abkürzung für das neue Ressort der schwarz-gelben Landesregierung, das seit Juni vergangenen Jahres für die Bereiche Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung zuständig ist.

Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbandes und der CDU-Fraktion Alfter referierte NRW-Ministerin Ina Scharrenbach am Montagabend im Rathaus in Oedekoven über das Thema „Heimat – Kommune – Zukunft“.

Neben Landrat Sebastian Schuster gehörten der CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Krauß sowie Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles und zahlreiche Kommunalpolitiker zu den Zuhörern. „Das Bedürfnis nach Heimat wächst“, erklärte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher in seiner Begrüßungsansprache, in der er in groben Zügen die Struktur der Gemeinde umriss. Der Wunsch der Menschen, im vertrauten Kreis beisammen zu sein, zeige sich beispielsweise in der regen Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses in Gielsdorf oder der Idee, einen Dorfplatz neu zu gestalten, sagte Schumacher.

Was Heimat genau bedeutet, ließ die Ministerin offen

Was es genau auf sich hat mit dem Begriff „Heimat“, der laut Scharrenbach für die einen „verbrannt“, für die anderen wiederum „urpositiv“ besetzt sei, das ließ die 41-jährige Ministerin völlig offen. „Wir geben als Landesregierung keine Definition von Heimat vor“, erläuterte die diplomierte Betriebswirtin. „Wir wollen Heimat nicht von oben verordnen. Heimat wächst von unten. Es sind unsichtbare Wurzeln, die jeder von uns in sich trägt.“ Nicht zuletzt sei Heimat auch etwas, dass alle zusammen gestalten – wozu es allerdings einer kommunalen Handlungsfähigkeit bedürfe. Heimat habe auch viel mit Traditionen zu tun. Diese zu bewahren und nach vorne zu entwickeln, darum gehe es.

Ebenso breit gefächert wie die Bereiche des Ministeriums zeigten sich die anschließenden Fragen der Besucher. Unter anderem beschäftigte die Anwesenden die Verknüpfung von Tradition und Religion beispielsweise in Schulen und Kindergärten. „Öffentliche Institutionen müssen bewusster in die Diskussion gehen“, forderte Scharrenbach. „Es muss gewisse Standards geben, die nicht verhandelbar sind.“ Feste wie St. Martin durch das Feiern eines „Lichterfestes“ zu ersetzen, sah die Ministerin kritisch: „Wir nehmen den Kindern damit die Möglichkeit der Erfahrung von Tradition.“

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