Kreis kündigt Straßensanierung an Neue Fahrbahn für die L 113 in Alfter

Alfter · Seit Jahrzehnten ist die Strecke zwischen Alfter-Ort und Oedekoven eine Buckelpiste. Jetzt ist ein Ende in Sicht. Der Rhein-Sieg-Kreis baut, das Land bezahlt. Die Arbeiten sollen 2020/21 beginnen.

Für Auto-, Motorrad- oder Radfahrer ist die Verbindungsstraße zwischen Alfter-Ort, Gielsdorf und Oedekoven kein Vergnügen. Risse, Schlaglöcher und Unebenheiten sorgen auf der ganzen Strecke dafür, dass Fahrzeuge ordentlich durchgerüttelt werden. Für Zweiradfahrer ist die Sturzgefahr hoch.

Der Abschnitt der Landesstraße 113 (Gielsdorfer Weg und Alfterer Straße) ist seit Jahrzehnten eine Buckelpiste. Das könnte sich bald ändern – endlich. Wie Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats sagte, seien das Land NRW als Baulastträger und der Rhein-Sieg-Kreis zur Sanierung der Straße übereingekommen.

Schumacher legte einen Zeitplan vor, nach dem die Arbeiten in den Jahren 2020/21 beginnen sollen. „Zutreffend ist, dass seit April letzten Jahres Gespräche zwischen dem Landesbetrieb Straßen NRW und dem Rhein-Sieg-Kreis bezüglich einer Neuordnung des klassifizierten Straßennetzes in Alfter geführt werden“, teilten das Landesverkehrsministerium und der Kreis auf Anfrage des General-Anzeigers wortwörtlich übereinstimmend schriftlich mit.

Kreis und Land ändern die Zuständigkeiten

Hintergrund war beiden Behörden zufolge die Eröffnung der Landesstraße 183n im März 2015, die von der Kreisstraße 12n entlang der Grenze zwischen Alfter und Bonn zum Roisdorfer Gewerbegebiet führt. In der Folge erörterten Land und Kreis, wer für welchen Straßenabschnitt in Zukunft verantwortlich soll sein.

Laut Ministerium ist geplant, dass die L113 von der K12n (Medinghovener Straße) bis zur L183 (Bonn-Brühler-Straße) zur Kreisstraße herabgestuft wird. Gleichzeitig soll die K12n zur Landesstraße hochgestuft werden.

Hinter den Kulissen haben Land und Kreis seit geraumer Zeit um die Antwort auf eine zentrale Frage gerungen: Wer bezahlt die Sanierung der L113? Zwar liegt die Zuständigkeit beim Land. Allerdings soll besagter Abschnitt seit Längerem zu einer Kreisstraße herabgestuft werden. Er fiele dann also in die Verantwortung der Kreisverwaltung.

Wie Bernhard Meier, stellvertretender Pressesprecher des Landesverkehrsministeriums, auf Anfrage des General-Anzeigers mitteilte, muss das Land vor der Abstufung gemäß der gesetzlichen Regelung dafür einstehen, „dass sich die Straße in einem der Verkehrssicherheit und der ordnungsgemäßen Unterhaltung entsprechenden Zustand befindet“.

Laut Land und Kreis soll die beabsichtigte Einigung so aussehen: Nicht das Land saniert die Straße, sondern der Kreis. Im Gegenzug gibt es Geld aus Düsseldorf. Wie viel das sein wird, kann das Landesverkehrsministerium noch nicht sagen. „Die Kostenermittlung ist noch nicht endgültig abgeschlossen“, so Meier. Im April 2017 hatte ein anderer Sprecher des Ministeriums auf GA-Anfrage den damals aktuellen Stand der Kostenermittlung für die Sanierung mit 1,4 bis 1,7 Millionen Euro beziffert.

Umfassender Ausbau samt Rad- und Gehwegen

Laut Rita Lorenz, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises, steht der Kreis auch in Kontakt mit der Gemeinde Alfter. Nach der Einigung mit dem Land wird der Kreis für die Sanierung der eigentlichen Straße zuständig sein, die Gemeinde wiederum für die Geh- und Radwege – das aber auch unter Federführung des Kreises.

Laut Lorenz soll der besagte Abschnitt der L113 sowohl saniert als auch um- und ausgebaut werden. „Wegen der Gesamtlänge und auch aus verkehrlichen Gründen ist vorgesehen, die Arbeiten in zwei Bauabschnitten durchzuführen“, so Lorenz. Die Reihenfolge stehe jedoch noch nicht fest.

Nach Angaben von Alfters Bürgermeister Schumacher soll die Verbesserung der Geh- und Radwege nicht nur für den stark sanierungsbedürftigen Bereich der aktuellen L113 geplant werden. Vielmehr soll der gesamte Abschnitt, der zur Kreisstraße werden soll, unter die Lupe genommen werden. Erste Planentwürfe sollen der Alfterer Politik im Herbst vorgestellt werden.

Der linksrheinische CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Krauß, der auch verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion ist, spricht in einer Pressemitteilung von einem „wichtigen Durchbruch“. Die jetzige Verabredung zwischen Land und Kreis „sei Ergebnis des energischen Willens, die landespolitische Dynamik zu nutzen und den langjährigen Sanierungsstau, das untragbare Gefahrenpotenzial und Unfallrisiko, in festen Schritten abzuarbeiten“, so Krauß weiter.

„Wir freuen uns über die Einigung zwischen der CDU/FDP-geführten Landesregierung, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Gemeinde Alfter, diese Straße endlich zur Kreisstraße herabzustufen und in diesem Zusammenhang zu sanieren“, schreibt Alfters CDU-Fraktionschef Barthel Schölgens in einer Pressemitteilung. Die Sanierung sei den Menschen schon lange versprochen gewesen. „Aber die SPD-geführte Landesregierung hat leider über Jahrzehnte nicht geliefert und kurz vor der Wahl nur Teilsanierungen in Aussicht gestellt“, so Schölgens weiter.

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