Buschkauler Feld Neubaugebiet in Alfter soll kleiner und ökologischer werden

Alfter-Witterschlick · Die Grüne und die Freie Wähler haben Forderungen für das Buschkauler Feld formuliert, von denen ihre Zustimmung zum Baugebiet abhängt. Zu den Punkten gehört eine Bushaltestelle, Carsharing und Niedrigenergiehäuser.

 Das Gebiet an der Ramelshovener Straße soll bebaut werden.

Das Gebiet an der Ramelshovener Straße soll bebaut werden.

Foto: Axel Vogel

Das Buschkauler Feld ist ein richtig großes Projekt. Wie berichtet, soll am westlichen Rand Witterschlicks in Einzel-, Reihen-, Doppel- und Geschosswohnhäusern sowie in einer Seniorenresidenz Raum für viele Hundert Menschen entstehen – plus Gewerbe. Nun haben allerdings sowohl die Alfterer Grünen als auch die Freien Wähler eine Reihe von Kriterien beziehungsweise Forderungen formuliert, die sie mit ihrer weiteren Zustimmung zur Planung des Baugebiets verbinden. Mit beiden Vorstößen wird sich der Alfterer Gemeinderat an diesem Dienstag befassen.

Zur Ratssitzung haben die Grünen einen umfangreichen Forderungskatalog mit zehn Punkten vorgelegt. Unter anderem fordern sie eine Bushaltestelle in dem Gebiet, noch bevor dieses entwickelt wird. Generell soll das Buschkauler Feld weitestgehend autofrei bleiben. „Dazu ist vor dem Quartier ein Parkhaus mit ausreichender Parkfläche zu errichten“, heißt es in dem Antrag der Grünen. Das Quartier könne dann zum Be- und Entladen befahren werden.

Soziale Treffpunkte und viele Grünflächen soll es nach den Vorstellungen der Grünen ebenso geben wie ein Car- und Bikesharing-Angebot. Die Häuser sollen wiederum in Niedrigenergiebau- oder gar Passivbauweise entstehen, so die Grünen weiter. Konkrete Vorstellungen haben sie auch für die Dimensionen der Bauten. Mehrgeschossige Bauten sollen vier bis fünf Etagen haben und Platz für Familien, aber auch für Einzelpersonen bieten. Begrenzt werden soll wiederum der Platz für frei stehende Einfamilienhäuser (maximal 420 Quadratmeter), für Doppelhäuser (300 Quadratmeter) und für Reihenhäuser (260 Quadratmeter). „Ziel muss sein, dass die Gemeinde ein modernes Baugebiet mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelt, das möglichst wenig Fläche verbraucht“, heißt es im Antrag der Grünen.

Auch Freie Wähler fordern Passivhäuser

Bei den Häusern setzen auch die Freien Wähler an. Im Anschluss an die Forderungen der Grünen sprechen sie sich ebenso für Passivhäuser und die Möglichkeit einer verbindlichen Nutzung von Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden aus. Zudem will die Wählergemeinschaft das Baugebiet wiederum verkleinern – nachdem die Gemeinde selbst bereits 2016 die Pläne abgespeckt hatte. So soll es nach dem Willen der Freien Wähler zwar mehr Geschosswohnungsbau geben, dafür aber weniger Einfamilienhäuser, die wiederum nicht frei stehend, sondern als Reihenhäuser angelegt sein sollen. Grundsätzlich wünschen sich die Freien Wähler eine Verringerung der möglichen Bewohnerzahl um mindestens 20 Prozent.

Nach derzeitigem Stand sind inklusive Seniorenzentrum knapp 390 sogenannte Wohneinheiten vorgesehen. Wobei je nach Typ – vom Einfamilienhaus bis zur Singlewohnung – unterschiedlich viele Menschen auf eine Wohneinheit kommen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Aufstellung des Bebauungsplans im laufenden Verfahren befinde, hielten die Freien Wähler es für wichtig, „frühzeitig mit Beschlüssen auf eine qualitative Verbesserung der Situation hinzuwirken und Fehlentwicklungen vorzubeugen“, schreibt Bolko Graf Schweinitz, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, in der Antragsbegründung – und weiter: „Das Festhalten an großen Bauvorhaben im Außenbereich ist nicht zeitgemäß, die Sanierung und Verdichtung im Innenbereich haben Priorität.“

Der Alfterer Gemeinderat tagt am Dienstag, 4. Februar, ab 18 Uhr im Oedekovener Rathaus. Die Tagesordnungspunkte zum „Buschkauler Feld“ sind öffentlich.

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