"Circus Jump-Kick" Nachwuchs-Artisten zeigten in Witterschlick ihr Können

Alfter-Witterschlick · Dass Artisten ihre Familienangehörigen zur Vorstellung persönlich an der Tür empfangen, ist zugegeben eher selten. Doch gerade das machte die Vorstellung des "Circus Jump-Kick" in Witterschlick besonders.

 Balanceakt auf dem Seil: Unter den Augen der anderen Artisten und der Gäste geht es mit Regenschirmen von A nach B.

Balanceakt auf dem Seil: Unter den Augen der anderen Artisten und der Gäste geht es mit Regenschirmen von A nach B.

Foto: Wolfgagn Henry

Eine Woche lang hatten die Acht- bis 13-Jährigen auf Einladung des Kinder- und Jugendtreffs Jump in Witterschlick und des Alfterer Kinder- und Jugendcafés Kick Manegenluft schnuppern können. "Wir hatten 29 Teilnehmer im Workshop, 30 hätten wir nehmen können", sagte Zirkusdirektor Udo Brüsselbach erfreut über die gute Resonanz.

Sonst leitet er die beiden Freizeittreffs. Alle Sitzplätze in der Turnhalle waren zur Premieren- und gleichzeitig Abschiedsvorstellung voll belegt (inklusive eines Hundes). Sicher hatten die Kinder zu Hause viel Begeisterung versprüht. Die erste Nummer war ein Balanceakt - übers Seil. Melina, Kira, Saskia und Pia meisterten ihren Auftritt wie die Großen. Und wo die meisten Erwachsenen in Sachen Gleichgewichtssinn schon passen müssten, legten die Nachwuchsartisten noch eins drauf. Da kamen Regenschirme, Tücher und sogar große Ringe auf dem Seil zum Einsatz.

Täglich von 10 bis 14 Uhr hatten die Kinder ihre Auftritte einstudiert. "Am Anfang durften sie in jedes Gebiet reinschnuppern, dann mussten sie sich entscheiden", erzählte Betreuerin Kathrin Botz. Sie fieberte am Rand mit. Verletzte habe es bei den Proben keine gegeben - und das trotz Fakirnummer mit echtem Feuer am Ende des Programms. "Aber wir hatten ein blaues Auge, und heute müssen alle vor Aufregung ganz schön oft auf Toilette", sagte Botz.

Ihr Spezialgebiet während der Workshopwoche bezeichnete sie scherzhaft als "für alles da sein". Die inhaltliche Arbeit hatte zu großen Teilen Brüsselbach übernommen, der eine Ausbildung in Zirkuspädagogik hat. Seine Arbeit, und natürlich die der Kinder und Jugendlichen, konnte sich mehr als sehen lassen. Selbst an die passende Musik war gedacht worden. Dieser Job lag bei den etwas Älteren, in diesem Fall Lukas und Markus. Und bei der Akrobatik-Nummer zu James-Bond-Musik hielten alle Zuschauer den Atem an.

Eigentlich hatte Maria auch Balancieren wollen. "Aber da waren schon so viele, dann bin ich in die Hula-Hoop-Gruppe gegangen", sagte die Zehnjährige. Gemeinsam mit Alexandra und Annika drehte sie gekonnt die Reifen um die Hüften; aber auch um Kniescheiben und Hals ließen sie die Reifen kreisen. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut wird", meinte Maria nach ihrem Auftritt ein wenig stolz. Und Fachwissen hatte sie auch erworben: "Wir haben uns für die festen Reifen entschieden, die drücken zwar ein bisschen, aber sie sind schwerer, und dann klappt es besser."

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