Bonn Sessioneers Musiker bringen irisches Flair nach Gielsdorf

Alfter · Die Bonn Sessioneers begeisterten Besucher im Dorfgemeinschaftshaus mit Folkmusik. Manch einem Besucher ersetzt die Session einen Flug nach Irland.

 Auf eigenen Wunsch spielten die Musiker an einem Tisch in der Mitte: die Bonn Sessioneers im Dorfgemeinschaftshaus. Als Initiator fungiert jedes Jahr Wolfgang Huppertz (links).

Auf eigenen Wunsch spielten die Musiker an einem Tisch in der Mitte: die Bonn Sessioneers im Dorfgemeinschaftshaus. Als Initiator fungiert jedes Jahr Wolfgang Huppertz (links).

Foto: Susanne Träupmann

Eigentlich sollte es Cheddarkäse und Räucherlachs geben – irische Spezialitäten passend zur Folk-Session der Bonn Sessioneers. „Aber bei der Witterung war uns das zu riskant. Wir haben nicht genügend Kühlmöglichkeiten“, erklärte Lothar Schöneseifen, Kassierer des Trägervereins Dorfgemeinschaftshaus Gielsdorf. So gab es schließlich Würstchen.

Pünktlich saß Schöneseifen im Vorraum, um Bons für die Getränke zu verkaufen. Die Fans der Traditionsmusik von der grünen Insel mussten sich zunächst etwas in Geduld üben. Denn die ersten Töne erklangen eine halbe Stunde später als ursprünglich geplant, da sich einige Musiker verspätet hatten. „Das ist eben eine Session und kein Konzert. Da ist so etwas möglich. Bei den Sessioneers handelt es sich weder um eine feste Gruppe noch werden Stücke zusammen geprobt. Trotzdem haben wir alle schon oft miteinander gespielt“, erklärte Wolfgang Huppertz, der schon für die erste Auflage in seinem Heimatort Musikerkollegen aus der Region zusammengetrommelt hatte.

Mit ihren Uilleann Pipes, den Fiddles, der Flute, einer Tin Whistle, einer Gitarre und der Rahmentrommel Bodhrán wurde nicht etwa vom Notenblatt abgespielt. Vielmehr gab jeder Musiker immer wieder ein Thema vor, in das die anderen mit ihren Instrumenten dann einsetzten. „Dabei müssen sie sich dem Charakter des Vorspielenden anpassen. Das Besondere ist, dass der tonale Schwerpunkt der Musik – bedingt durch den Dudelsack – im Grundton D-Dur liegt. Daher haben auch die meisten Flöten diesen Grundton“, erklärte Huppertz.

Die Musiker gehören der lebendigen Session-Szene in der Region an. So treffen sie sich häufig bei den regelmäßigen Sessions im Endenicher Pub „Fiddlers“. Und auch ein paar Kilometer weiter, in Alfer-Gielsdorf, etablieren sich die Sessions im Dorfgemeinschaftshaus. Für Albert Schäfer, den zweiten Vorsitzenden des Trägervereins, spart die Veranstaltung den Fans sogar „einen Flug nach Irland“. Dem konnte Erhard Bürger nur zustimmen. Seit den 70er Jahren liebt der Oedekovener irische Folkmusik. „Damals gab es so bekannte Musiker wie die Dubliners, die ich toll fand. Heute finde ich es schön, dass diese traditionelle Musik auch moderne Themen transportiert“, berichtete er.

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