Jungfernpfad in Oedekoven Mehr Sicherheit für Fußgänger

ALFTER-OEDEKOVEN · Dass am Jungfernpfad etwas für die Verkehrssicherheit von Fußgängern, insbesondere der Oedekovener Grundschüler, getan werden muss, darüber bestand Einigkeit bei den Mitgliedern des Alfterer Ausschusses für Gemeindeentwicklung.

 Achtung Schulkinder: Der Jungfernpfad in Oedekoven soll sicherer für Fußgänger werden.

Achtung Schulkinder: Der Jungfernpfad in Oedekoven soll sicherer für Fußgänger werden.

Foto: Axel Vogel

Eine Vorplanung der Verwaltung für den Ausbau der Straße zwischen der Schule und der öffentlichen katholischen Bücherei stieß angesichts der geschätzten Kosten für die Gemeinde von 235.000 Euro allerdings auf wenig Zustimmung.

Nach einer breiten Diskussion beauftragte der Ausschuss die Verwaltung bei einer Gegenstimme stattdessen, in Gesprächen mit dem Kreisstraßenverkehrsamt, der Schule und der Polizei nach preisgünstigeren Alternativen zur Sicherung des Fußgängerverkehrs am Jungfernpfad zu erarbeiten. Zudem soll die Verwaltung in der Schule anregen, Veränderungen im Verhalten der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht bringen, anzustoßen.

Die SPD-Fraktion hatte im Frühjahr auf die Gefahren für Schulkinder in Oedekoven hingewiesen, die nicht auf ganzer Länge einen Bürgersteig nutzen könnten und sich zudem vor wild parkenden und rangierenden Autos in Acht nehmen müssten. Die Verwaltung hatte mit Blick auf das Verkehrschaos und das nicht ausgebaute 110 Meter lange Teilstück des Jungfernpfads vorgeschlagen zu prüfen, was der Komplettausbau der Straße in nördlicher Richtung zur Staffelsgasse hin kosten würde.

Schotter-Parkplatz soll befestigt werden

In der Vorlage zur jüngsten Ausschusssitzung präsentierte die Verwaltung nun einen Vorentwurf für einen möglichen Ausbau der Straße inklusive eines 1,80 Meter breiten Gehweges und schlug vor, die Pläne in die nächsten Haushaltsberatungen aufzunehmen. Zusätzlich empfahl sie, den bestehenden Schotter-Parkplatz, der vor allem bei Veranstaltungen von Schule, Kirchen sowie von Friedhofsbesuchern genutzt werde, mit Pflaster zu befestigen.

Die Kosten für den Ausbau der Straße schätzte die Verwaltung auf circa 250.000 Euro, wovon die Gemeinde etwa 175.000 Euro tragen müsste. Die Befestigung des Parkplatzes würde mit rund 85.000 Euro zu Buche schlagen, von denen circa 60.000 Euro auf die Gemeinde entfielen.

Dass kleinere Lösungen für mehr Sicherheit wie Begrenzungslinien der Fahrbahn, Leitbaken oder Sonderwege für Fußgänger an dieser Stelle nicht machbar seien, wie die Verwaltung im Frühjahr mitgeteilt hatte, wollten mehrere Ausschussmitglieder erneut geprüft wissen. Zumal es sich bei 235.000 Euro schon um einen "dicken Brocken Geld" handele, wie sich Michael Schroerlücke (Grüne) ausdrückte.

Kein ästhetisches Problem

Auch Frank Hebestreit (CDU) war der Ansicht, dass es zu viel sei, für den Ausbau einer Nebenstraße fast eine viertel Million Euro in die Hand zu nehmen: "Das kann man machen, wenn man nicht andere Probleme hat." Dass es nicht um ein ästhetisches Problem gehe, sondern um den Schutz von Kindern, betonte Fridhelm Marx (SPD). Barthel Schölgens (CDU) machte darauf aufmerksam, dass auch viele ältere Leute, die zum Friedhof gingen, betroffen seien und seine Fraktionskollegin Ilse Niemeyer gab zu bedenken: "Wenn wir die Strecke ausbauen, wird sie noch schneller befahren."

Sandra Semrau (Freie Wähler) regte an, dass die Verwaltung gezielt mit der Schule sprechen solle, damit diese auf das Verhalten der Eltern einwirke. "Man sollte überdenken, das Problem an der Wurzel zu packen", stimmte Ausschussvorsitzende Luise Wiechert (CDU) ihr zu: Die Gefahr der für die Kinder komme von den Eltern selbst, die sie im Auto zur Schule brächten. Auf Vorschlag von Wilhelm Windhuis (Grüne) fasste die Ausschussvorsitzende schließlich mehrere Anträge einzelner Mitglieder zusammen.

Dem mehrheitlich gefassten Beschluss zufolge soll die Gemeinde nun sowohl Gespräche mit der Schule und der Polizei als auch mit dem Straßenverkehrsamt führen, um kostengünstigere Lösungen für mehr Sicherheit zu finden. Fridhelm Marx stimmte gegen den Beschluss. "Damit wird wieder einmal die Sicherung der Kinder auf unbestimmte Zeit verschoben", erklärte er sein Votum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort