Starke Nachfrage nach OGS Mehr Platz für die Grundschule Witterschlick

ALFTER-WITTERSCHLICK · Die Gemeinde Alfter will das Gebäude aufstocken, um den Bedarf für die Offene Ganztagsschule (OGS) decken zu können. Ein Anbau oder Container kommen nicht in Frage, weil dies zulasten des Schulhofes ginge.

 Soll erweitert werden: Das Hauptgebäude der Grundschule in Witterschlick.

Soll erweitert werden: Das Hauptgebäude der Grundschule in Witterschlick.

Foto: Axel Vogel

Die Gemeinde Alfter will die Gemeinschaftsgrundschule Witterschlick aufstocken, um künftig den Bedarf an Plätzen in der Offenen Ganztagsschule (OGS) decken zu können. Sie schlägt vor, das bestehende Schulgebäude für 1,35 Millionen Euro um ein Dachgeschoss zu erweitern und dort drei neue Klassenräume vorzusehen. In einer gemeinsamen Sitzung sollen der Haupt- und Finanzausschuss sowie der Ausschuss für Bildung, Generationen und Soziales am Dienstag, 12. September, 19 Uhr, Rathaus Oedekoven, über die Pläne beraten.

Bekanntlich hatten 13 Kinder – beziehungsweise nach zwei Kündigungen noch elf Mädchen und Jungen – in diesem Schuljahr keinen OGS-Platz erhalten, weil die räumlichen Kapazitäten nicht reichten. Auch trotz einer Aufstockung der Gruppenstärke von 25 auf 27 Kinder konnte die Gemeinde den Bedarf erstmals nicht decken. In seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien hatte der Sozialausschuss einstimmig befürwortet, dass Gemeindeverwaltung und Schulleitung schnellstmöglich nach einer Lösung suchen sollen, wie mehr Platz für die OGS in Witterschlick geschaffen werden kann.

Beliebter Zuzugsort für junge Familien

Zumal Schule und Gemeinde laut der Sitzungsvorlage davon ausgehen, dass die Anzahl der Kinder, denen man sonst keinen Platz bieten kann, in den nächsten Jahren noch steigen könnte. Das liege an der insgesamt stärkeren Nachfrage nach OGS-Plätzen, der Qualitätssteigerung der pädagogischen Betreuung in Witterschlick und daran, dass die Gemeinde Alfter ein beliebter Zuzugsort für junge Familien sei.

Der jetzt in Rede stehende Vorschlag sieht vor, drei weitere Klassenräume in einem neu zu errichtenden Dachgeschoss zu schaffen. Einer davon ist für den Schulbetrieb gedacht, damit in Zukunft für alle Jahrgangsstufen je drei Klassenräume zur Verfügung stehen. Zwei Räume sollen der OGS zugeteilt sein, so dass rund 150 Kinder einen Platz bekommen könnten. Das entspreche etwa 75 Prozent der Schüler, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher dem GA. Dieses Schuljahr seien es 108 Mädchen und Jungen, die in die OGS gehen.

Die Offene Ganztagsschule befindet sich derzeit in einem eigenen Gebäude, das vor sieben Jahren errichtet wurde. Dieser Bau könne aber aus verschiedenen Gründen nicht aufgestockt werden, erklärte Schumacher. Zum einen aus statischen Gründen, zum anderen wegen einer speziellen Lüftungsanlage, deren Umbau sehr teuer würde, und schließlich auch mit Blick auf die umliegende Bebauung. „Das Gebäude wäre deutlich höher als das auf dem Nachbargrundstück“, befürchtet Schumacher, dass die Bauaufsicht beim Rhein-Sieg-Kreis dann ihre Genehmigung versagen könnte.

Kosten von 1,35 Millionen Euro

Auch für einen Anbau oder das Aufstellen von Containern gebe es nicht ausreichend Platz, zumal dieser zulasten des Schulhofes ginge, so der Bürgermeister. Die Anmietung externer Räume – zum Beispiel in der Awo-Kita an der Esserstraße – ist laut Sitzungsvorlage ebenfalls nicht praktikabel, da die Entfernung zu weit sei, um Geschirr und Essen von der Küche im OGS-Gebäude dorthin zu bringen. Das soll in dem angedachten neuen Geschoss im Schulgebäude ein Aufzug barrierefrei ermöglichen.

Die Aufstockung sei auch in ersten Vorgesprächen mit der Bauaufsicht des Kreises auf positive Resonanz gestoßen, sagte Schumacher weiter. Sollte die Politik die Pläne absegnen und die Bauaufsicht zustimmen, müsste der Rat im Oktober noch bei den Haushaltsberatungen sein Okay dafür geben, die entsprechenden Investitionen im Nachtragshaushalt vorzusehen. Die Verwaltung schlägt vor, 345.000 Euro im Jahr 2017 und 1.005.000 Euro für 2018 einzuplanen. Günstige Kredite seien eventuell über die Kfw-Bank möglich, meinte Schumacher. Bis Ende des Jahres könnte die Verwaltung dann die erforderlichen Ausschreibungen auf den Weg bringen, hofft der Bürgermeister: „Ein Baubeginn im nächsten Jahr wäre dann unser Ziel.“

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