Alanus Hochschule in Alfter Kooperation mit Bonner Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft

ALFTER/BONN · Ihnen geht es um soziale Verantwortung: Gemeinsam wollen Montag Stiftung und Alanus Hochschule das Thema "Partizipative Kunst" vertiefen. Sie unterzeichneten jetzt eine Kooperationsvereinbarung.

 Besiegeln die Kooperation: Gabriele Oberreuter und Steffen Koolmann von der Alanus Hochschule mit Ingrid Raschke-Stuwe (rechts) von der Montag Stiftung.

Besiegeln die Kooperation: Gabriele Oberreuter und Steffen Koolmann von der Alanus Hochschule mit Ingrid Raschke-Stuwe (rechts) von der Montag Stiftung.

Foto: Roland Kohls

Kunst kann ganz nah bei den Menschen sein, dass hat jeder der Partner schon gezeigt. Die Bonner Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft unterstützte Künstler, die mit Häftlingen in Berliner Gefängnissen Theater gemacht haben. Die Alanus Hochschule Alfter für Kunst und Gesellschaft lässt Studenten in einem offenen Atelier in einem Hochhaus in Tannenbusch arbeiten. Gemeinsam wollen Montag Stiftung und Alanus Hochschule das Thema "Partizipative Kunst" jetzt vertiefen. Sie unterzeichneten jetzt eine Kooperationsvereinbarung.

Die neuen Partner passen gut zusammen, denn sie haben mehr gemeinsam als Kunst und Gesellschaft im Namen: Soziale Verantwortung ist Stifter Carl Richard Montag besonders wichtig, und auch die Studenten beschäftigen sich oft mit Fragen, die über ihr Fachgebiet hinausgehen. Auftakt der Kooperation ist deshalb eine Exkursion der Hochschule in die Villa Prieger, wo sich Studenten und Stifter treffen. "Wir wollten mit einer Hochschule zusammenarbeiten und haben weit weg, nach Hamburg und Berlin geschaut.

Hier vor Ort sind wir fündig geworden", berichtete Ingrid Raschke-Stuwe, Vorstand der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft. Sie will nicht nur sozial engagierte Kunstprojekte unterstützen, sondern auch wissenschaftlich untersuchen, welche Veränderungen Kunst bewirken kann. Für die Praxis gibt es den Förderpreis "faktor Kunst 2013" mit dem Thema "Jeder Fünfte. Armut in der Stadt". Aktuell werden 204 Bewerbungen gesichtet. Für die Theorie sind Ringvorlesungen und Symposien mit der Alanus Hochschule geplant. Der Gedanke, benachteiligte Menschen an Kunst zu beteiligen, ohne ihnen eine vorgefertigte Idee überzustülpen.

Es geht nicht darum, Defizite, sondern Stärken zu suchen , und um die Frage: Was kommt bei der Zielgruppe überhaupt an? "Der Künstler muss mit Organisationen zusammenarbeiten, die schon in einem Stadtteil verhaftet sind, um überhaupt einen Zugang zu den Menschen zu ermöglichen. Es gibt vieles, was gut gemeint ist, aber nicht funktioniert", weiß Raschke-Stuwe.

Die neue Kooperation ist bei der Alanus Hochschule im "Studium Generale" angesiedelt, das etwa 20 Prozent der Studieninhalte ausmacht und Studenten aller Fachrichtungen zusammenbringt. Die Montag Stiftung finanziert eine zusätzliche Mitarbeiterin. Die Leitung der neuen Fachstelle "Partizipative Kunst" übernimmt Gabriele Oberreuter, Professorin für Kunstgeschichte im "Studium Generale". "Wir haben hier ganz viele Studenten, die wirklich etwas verändern wollen, nicht nur aus der Kunst, auch aus BWL und Architektur", sagte Oberreuter. Es sei "eine neue Kraft in der Region in Bezug auf Kunst und Teilhabe entstanden", freute sich Professor Steffen Koolmann, Prorektor der Alanus Hochschule, bei der Vertragsunterzeichnung.

Die Montag Stiftungen

Unternehmer Carl Richard Montag stellt die von ihm gegründeten Stiftungen unter das Motto "Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung". Der Bauherr des Bonner T-Mobile Campus setzt sich und sein Vermögen dazu ein, gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten. Rund um die Villa Prieger am Bonner Rheinufer hat sich ein Stiftungscampus entwickelt, zu dem auch das alte Raiffeisenhaus an der Adenauerallee gehört. Das Dach der Stiftungsgruppe bildet die Carl Richard Montag Förderstiftung, die die finanzielle Unabhängigkeit der Arbeit sichert. Die drei operativen Stiftungen beschäftigen sich mit den Themen Kunst und Gesellschaft, Urbane Räume sowie Jugend und Gesellschaft.

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