Neubau in Witterschlick Kita im Gewerbegebiet startet

ALFTER-WITTERSCHLICK · An den großen Fensterfronten drücken sich die Kinder die Nase platt: Vor allem für die Jungs hat das Beobachten der Handwerker und Bagger draußen zurzeit hohen Unterhaltungswert.

 Blick in die neue Kita "Unterm Regenbogen": Pia (vorne) spielt mit Jonas (v.l.), Charlotte, Lilly und Lennard.

Blick in die neue Kita "Unterm Regenbogen": Pia (vorne) spielt mit Jonas (v.l.), Charlotte, Lilly und Lennard.

Foto: Axel Vogel

Die Außenspielflächen rund um die neue katholische Kindertagesstätte "Unterm Regenbogen" am Rande des Witterschlicker Gewerbegebietes werden noch erstellt; ansonsten ist im Neubau "Auf dem Schurweßel" 6 der normale Betreuungsbetrieb angelaufen.

In dem in Modulbauweise errichteten Gebäude hat die Pfarreiengemeinschaft Alfter die zwei-gruppige katholische Kindertageseinrichtung Sankt Mariä Heimsuchung Impekoven und den eingruppigen Kindergarten Sankt Lambertus Witterschlick zusammengelegt. Der Grund für diese Entscheidung war vor allem, dass die Kirche an den alten Standorten keine Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Kindergärten sah. Der Neubau dagegen ermöglicht längere Öffnungszeiten - bis 16.30 statt bisher 15.30 Uhr - und die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren.

Mit 65 Anmeldungen ist die Tagesstätte bereits voll belegt, berichtet die Leiterin der Einrichtung, Heike Wiesel (48), die seit 1991 als Gruppenleiterin im Impekovener Kindergarten gearbeitet hat. Zu den derzeit 53 Kindern ab drei Jahren sind nun zwölf Kinder ab zwei Jahren hinzugekommen. Die Nachfrage nach Betreuung unter Dreijähriger ist groß: "Wir haben eine kleine Warteliste", sagt Wiesel. Mit dem Ortswechsel hätten die 27 Kinder aus Impekoven und die 14 Kinder aus Witterschlick keine Schwierigkeiten gehabt: "Es gab keinen Trennungschmerz. Die Kinder haben problemlos ihre neue Welt erobert", berichtet Heike Wiesel. Auch die Eltern seien begeistert, wie hell und großzügig die neue Einrichtung geplant worden sei.

Jede der drei Gruppen verfügt zusätzlich zum Gruppenraum über einen Nebenraum zum Werkeln, Malen oder Spielen, eine Schlafstube für die Kleinen, einen Wasch- und Toilettenraum, ein Wickelzimmer und eine Abstellkammer. Der Mittagstisch - das Essen wird von einem Caterer angeliefert - wurde in einen gesonderten Raum ausgelagert: "Wir wollen nicht zu viele Tische in den Gruppenräumen stehen haben, damit genügend Platz für Bewegung bleibt", erläutert Wiesel diese Veränderung. Für alle Kinder gibt es einen großen Turnraum sowie einen Differenzierungsraum für Kleingruppen oder therapeutische Angebote.

Rund zwei Millionen Euro hat die katholische Kirche in diesen Neubau investiert. Mehr als 90 Prozent davon hat das Erzbistum Köln übernommen, hinzu kommen öffentliche Fördergelder für die Schaffung von Plätzen für unter Dreijährige. Der Träger, der Kirchengemeindeverband Alfter, muss nur ein paar hundert Euro selbst beisteuern.

Auch Heike Wiesel fühlt sich in dem neuen Ambiente wohl und vermisst, wie sie sagt, das Treppensteigen in der alten Einrichtung in Impekoven überhaupt nicht. Sie freue sich darüber, wie sich die neue Einrichtung entwickele und könne damit leben, dass in den ersten Tagen noch recht viele Handwerker und Möbellieferanten im Haus unterwegs waren. Verbessert hat sich die Ausstattung nicht nur für die Kinder, sondern auch für die acht Erzieherinnen und Erzieher.

Zusätzlich zum Büro gibt es nun einen Personalraum, eine Putzkammer, einen Wirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner sowie eine Abstellkammer. Die Außenanlage fehlt noch, verspricht aber, ein Paradies zu werden: mit Seilgarten und Wasserspielplatz, Murmelbahn und Nestschaukel, Lehmbaustelle und Sandkasten. Bis zur Fertigstellung erkunden die Kinder die Spiel- und Bolzplätze der Umgebung.

Die anderen Gebäude

Das Gebäude in Impekoven, das im Besitz der Gemeinde Alfter ist, wird sich nach dem Auszug des katholischen Kindergartens im nächsten Jahr erneut mit Leben füllen. Zum Kindergartenjahr 2016/17 soll dort die eingruppige Kita "Buntstift" in Witterschlick als Mieter einziehen. Träger ist der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bonn/Rhein-Sieg. Die Räumlichkeiten in dem zurzeit von der Awo genutzten Einfamilienhaus an der Esserstraße 9 in Witterschlick bieten keine Expansionsmöglichkeiten.

Was mit dem Fachwerkhaus an der Hauptstraße in Witterschlick nach dem Auszug des Kindergartens passiert, ist noch offen. Zunächst sind in dem "Haus Mütter" genannten Gebäude, das der Pfarrgemeinde Sankt Lambertus Witterschlick gehört, Instandsetzungsarbeiten vorgesehen.

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