Jeden Donnerstag wird um Punkte gekämpft Kegelclub „Gut Holz“ feiert seinen 60. Geburtstag

Alfter · Seit 60 Jahren sind die Männer des Alfterer Kegelclubs „Gut Holz“ eine verschworene Gemeinschaft. Trotz Mitgliederrückgang stand die Aufnahme von Frauen nie zur Debatte.

 Verschworene Gemeinschaft (v.l.): Robert Siebertz, Erwin Schneider, Hans Schmitz, Clubmeister Helmut Schäfer, Josef Zavelberg, Günter Knein, dessen Enkel Jan und Willi Sistig. Es fehlt Matthias Langen.

Verschworene Gemeinschaft (v.l.): Robert Siebertz, Erwin Schneider, Hans Schmitz, Clubmeister Helmut Schäfer, Josef Zavelberg, Günter Knein, dessen Enkel Jan und Willi Sistig. Es fehlt Matthias Langen.

Foto: Matthias Kehrein

Offiziell besiegelt wurde die Gründung des Alfterer Kegelclubs „Gut Holz“ am 4. August 1958 mit der Gründungsversammlung in der Gaststätte „Zur Krone“. Dort wetteifern die Männer nach wie vor jede Woche um Punkte und Sieg. Und natürlich wird dort auch in kleiner Runde gemeinsam mit den Ehefrauen bei Kaffee und Kuchen der runde Geburtstag im Sommer gefeiert.

15 Mitglieder hoben den Club seinerzeit aus der Taufe, heute sind es noch acht Kegler zwischen 70 und 80 Jahren, die sich jeden Donnerstag treffen, um die Kugel mit großer Zielgenauigkeit die Bahn entlangrollen zu lassen. Dabei müssen am Abend nicht unbedingt alle Neune fallen. Wichtig war und ist den Mitgliedern die Gemeinschaft, denn „bei den Treffen wurden früher auch berufliche Alltagsprobleme besprochen“, sagt Gründungsmitglied Robert Siebertz (77).

So lange es „Gut Holz“ gibt, hat jedes Mitglied an dem großen Tisch in der Mitte desselben Raums im Lokal „Zur Krone“ seinen angestammten Platz. „Wenn jemand fehlt, bleibt der Platz unbesetzt“, erklärt Josef Zavelberg (71). An der Ecke sitzt Willi Sistig, mit seinen 80 Jahren der Älteste in der Runde, der per Knopfdruck an einem speziellen PC für Kegler die zu spielenden „Bilder“ aufruft. Als „Bild“ wird eine bestimmte Formation umgeworfener beziehungsweise nach einem Wurf auf ein „volles Bild“ stehengebliebener Kegel bezeichnet. In jeder Woche werden die Punkte sämtlicher Spiele addiert.

Ein Fest im August

Am 4. August, dem Tag des Jubiläums, wird der neue Clubmeister bekanntgegeben. Dann wird man sehen, ob Helmut Schäfer, Vorsitzender und aktueller Clubmeister, die Vereinskette, die der Meister erhält und jeden Donnerstag beim Kegeln tragen muss, behalten kann. Mit Spannung werden ebenso die Leistungen der anderen verfolgt.

In den vergangenen Jahrzehnten war es für die Männerrunde immer ein Höhepunkt, wenn sie gegen Clubs aus Fischenich, Friesdorf, Merten und Dersdorf antrat und es um Punkte und den Sieg ging. Das hat sich mit zunehmendem Alter geändert. Mit dem Alter hat auch die Anzahl der Mitglieder sukzessive abgenommen. Jüngere Spieler will der Verein nicht aufnehmen. „Das passt meistens vom Alter und von den Interessen nicht“, so Schäfer.

Er macht sich über die Zukunft der Truppe keine Illusionen. „Wenn noch fünf Mann dabei sind, werden wir kegeln. Danach wird es uns nicht mehr geben.“ Trotz Mitgliederrückgang stand die Aufnahme von Frauen nie zur Debatte, denn „gemischte Kegelclubs bestehen nicht lange“, glaubt Sistig und lacht. Dabei spielt der Club auch für die Ehefrauen oft seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Gemeinsame Fahrten wurde unternommen, Gold- und Silberhochzeiten gefeiert. Auch zum 60. Geburtstag haben sich die Männer für ihre Frauen eine Überraschung überlegt.

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