Lernen In Rheinbach mangelte es an Schülern

Rheinbach/ALFTER · Nach dem Aus der Albert-Schweitzer-Schule hat nun die Witterschlicker Waldschule einen Ableger in dem früheren Konviktgebäude am Stadtpark.

Für die Schulstadt Rheinbach war das Aus der Albert-Schweitzer-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, zum Ende des Schuljahres 2015/2016 ein sehr trauriger Moment – nicht nur für die Eltern der zuletzt nur noch 42 Schüler. Das frühere Konviktgebäude am Rheinbacher Stadtpark ist zwischenzeitlich nicht dem Leerstand anheim gefallen. Die Waldschule in Witterschlick, Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, nutzt einen Teil der Räumlichkeiten als Dependance.

Auf Drängen der Kölner Bezirksregierung musste der Rheinbacher Schulausschuss Ende Juni 2015 die ungeliebte Entscheidung treffen, die Albert-Schweitzer-Schule zum Ende des Schuljahres 2015/2016 auslaufen zu lassen. Die sogenannte Mindestgrößenverordnung der damaligen rot-grünen NRW-Landesregierung war der Grund der Anordnung aus Köln. In dieser war festgelegt, dass an Förderschulen mindestens 144 Schüler unterrichtet werden müssen. Somit lag die Albert-Schweitzer-Schule mit zuletzt 42 Mädchen und Jungen deutlich unter dieser Vorgabe. Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte zwar 2017 diese nicht unumstrittene Verordnung außer Kraft gesetzt, einer Neugründung der Schule aber dennoch einige Hürden auferlegt.

Das Gebäude am Stadtpark ist eines, das Geschichte atmet. Von 1961 bis 1970 besuchte BAP-Gründer Wolfgang Niedecken das damalige Internat Sankt Albert der Pallottiner. In seiner Autobiografie „Auskunft“ aus dem Jahr 1990 berichtet Niedecken von Misshandlungen und Missbräuchen durch einen bestimmten Pallottinerpater. In den Liedern „Nie met Aljebra“ (1988) und „Domohls“ (1990) verarbeitet Niedecken diese Übergriffe des Paters.

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