Enger Zeitplan Gesamtschule in Alfter startet 2019/20

Alfter/Rheinbach · Die Gemeinde informiert Eltern und Grundschüler über das Anmeldeverfahren zu einer Gesamtschul-Zweigstelle. Dafür sind zu einem vorgezogenen Termin zwischen dem 5. und 12. Februar Familiengespräche in Rheinbach geplant.

Großes Interesse: Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) beantwortet die Fragen der Eltern im Oedekovener Rathaus.

Großes Interesse: Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) beantwortet die Fragen der Eltern im Oedekovener Rathaus.

Foto: Axel Vogel

Der Zeitplan für die Alfterer Dependance der Rheinbacher Gesamtschule ist eng gefasst. „Mitte Februar werden wir wissen, ob der Teilstandort in Oedekoven zustande kommt“, sagte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher am Dienstag den zahlreich erschienenen Eltern bei einem Informationsabend im Oedekovener Rathaus.

Diese hatten teilweise auch ihre Kinder mitgebracht und warteten gespannt auf Neuigkeiten zu der Zweigstelle, die ab dem Schuljahr 2019/20 an den Start gehen soll. Um sich einen Eindruck von den künftigen Räumlichkeiten zu machen, konnten sie zudem an einer Führung durch das infrage kommende Gebäude der ehemaligen Hauptschule Oedekoven teilnehmen.

Damit der Lehrbetrieb dort starten kann, müssen 75 Kinder aus Rheinbach und Alfter im kommenden Gründungsjahr angemeldet sein. Dementsprechend erläuterte Gesamtschulleiterin Elke Dietrich-Rein in erster Linie das Anmeldeverfahren, das zu einem vorgezogenen Termin zwischen dem 5. und 12. Februar in Familiengesprächen in Rheinbach erfolgen soll. Laut Dietrich-Rein spielten die Auswahlkriterien wie Leistungsheterogenität – die für Gesamtschulen typische Mischung unterschiedlicher Leistungsniveaus –, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen sowie das Vorhandensein von Geschwisterkindern erst nach der Aufnahme der Mindestanzahl an Kindern eine Rolle.

Warten auf das Okay der Kölner Bezirksregierung

Viele Eltern befürchten ein Nicht-zustande-Kommen der Gesamtschul-Filiale. So kritisierte eine Mutter, dass der Abend „nichts Neues“ gebracht habe. „Ich bin in der Hoffnung hergekommen, dass sich etwas verändert hat. Und es hat mich immer noch nicht überzeugt.“ Sie vermisste Angaben zum Konzept der Schule, das aber laut Dietrich-Rein erst bei einem weiteren Abend am Mittwoch, 14. November, 19 Uhr, in Rheinbach präsentiert werde. Des Weiteren erhalten Eltern und Kinder am Samstag, 1. Dezember, ab 9.30 Uhr bei einem Tag der offenen Tür an der Villeneuver Straße 5 in Rheinbach Einblicke ins Schulleben.

Bürgermeister Schumacher und Raffael Knauber, Erster Beigeordneter der Stadt Rheinbach, wiesen die Eltern noch einmal darauf hin, dass der Schuldruck auch in den Nachbarkommunen immer mehr wachse und es zusehends schwieriger werde, die Kinder dort auf einer Gesamtschule unterzubringen.

Annette Briechle, Mitarbeiterin im Hochbaubereich der Gemeinde Alfter und zuständig für den geplanten Um- und Anbau der Gesamtschule, schlug vor, dass die Schulpflegschaften in den Grundschulen den Bedarf der Eltern noch einmal abfragen sollten. Eine Empfehlung, die bei den Zuhörern auf breite Zustimmung stieß. Bekanntlich strebt die Gemeinde Alfter eine sogenannte Beschulungsvereinbarung mit der Stadt Bornheim an, denn mit dieser könnten auch Schüler von dort zu den benötigten 75 Anmeldungen gezählt werden.

Benötigt werden 75 Anmeldungen

Zunächst einmal aber muss das Ergebnis des Schulentwicklungsplanes vorliegen, die Schulausschüsse von Rheinbach und Alfter ihre Voten abgeben und die Bezirksregierung Köln den Antrag Rheinbachs genehmigen. Schumacher: „Erst wenn der Schulentwicklungsplan feststeht, können wir an eine Beschulungsvereinbarung mit Bornheim denken.“ Er hofft, dass die Genehmigung des Teilstandortes noch in diesem Jahr erfolgt.

Das Interesse an einer Anmeldung in Alfter ist auch bei Bornheimer Eltern da, wie eine betroffene Mutter unterstrich. Allerdings befürchten einige Eltern bei einer Anmeldung in Alfter keine Chance mehr an einer anderen Gesamtschule in der Umgebung zu haben. „Wenn man das Kind hier anmeldet, bleibt einfach zu viel Ungewissheit. Und es scheint kein Interesse zu geben, diese Ungewissheit zu beseitigen“, meinte Johanna Ewert aus Witterschlick. Die dreifache Mutter Meike Rosenbach will ihren zehnjährigen Sohn Stellan dagegen auf jeden Fall in Alfter anmelden. „Ich bin vom Gesamtschulkonzept überzeugt“, sagte die Impekovenerin.

Welche Kinder für den Teilstandort angenommen werden, erfahren die Eltern am 22. Februar 2019, sodass Bewerbungen an anderen Schulen ab dem 24. Februar möglich sind. Der Um- und Anbau der Oedekovener Schule inklusive Bau einer Mensa und einer Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume ist für 2021 angedacht. „Wenn der Standort nicht zustande kommt, dann muss der Schulträger neu entscheiden“, so Schumacher. Das wäre dann die Stadt Rheinbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort