Grundschule Oedekoven Gemeinsamer Unterricht wird ab Schuljahr 2014/15 eingeführt
ALFTER · Geschlossen hat sich der Schulausschuss der Gemeinde Alfter in seiner Sitzung am Montag hinter den Plan der Verwaltung und der drei Grundschulen gestellt, zunächst die Gemeinschaftsgrundschule Oedekoven als inklusiven Standort aufzubauen. Ab dem kommenden Schuljahr soll dort gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf ermöglicht werden.
Bereits zu Beginn des laufenden Schuljahres hat Schulrätin Bernadette Malcher eine Vollzeitstelle für einen Sonderpädagogen bewilligt, der die Vorbereitungen begleitet und ein inklusives Gesamtkonzept entwickelt (der General-Anzeiger berichtete). Darüber ist die Oedekovener Schulleiterin Erika Khaliji sehr froh. "Zum Konzept gehören auch Fortbildungen des Kollegiums", sagte sie im Ausschuss.
Die Vorlaufzeit werde ebenfalls genutzt, um bereits jetzt erforderliches Diagnose- und Fördermaterial anzuschaffen. Geplant sei darüber hinaus eine Steuergruppe, in die auch interessierte Eltern aufgenommen werden sollen. Khaliji rechnet damit, dass vor allem Kinder mit dem Förderbedarf Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung in Oedekoven angemeldet werden. "Für das Schuljahr 2014/15 liegen uns zurzeit insgesamt 96 Anmeldungen vor. Die Schulfähigkeitstest stehen noch aus. Nur in einem Fall steht der Förderbedarf bereits jetzt fest."
Die Umsetzung der UN-Konvention zur Gleichstellung behinderter Menschen in der Gesellschaft an den drei Alfterer Grundschulen war Mitte vorigen Jahres auf Antrag der Grünen vom Schulausschuss einstimmig gefasst worden. Seither hatte sich die Gemeindeverwaltung auf zahlreichen Ebenen mit den rechtlichen und räumlichen, pädagogischen und personellen Erfordernissen befasst und einen intensiven Dialog mit den Leiterinnen der Alfterer Grundschulen und dem Schulamt des Rhein-Sieg-Kreises geführt.
Die Verständigung darauf, am Standort Oedekoven zu beginnen, hängt mit seiner zentralen Lage in der Gemeinde zusammen und der beruflichen Erfahrung von Schulleiterin Erika Khaliji mit schulischer Inklusion. Für den Standort Oedekoven sprach auch die behindertengerechte und barrierefreie Ausstattung des Erdgeschosses der Schule sowie die Nähe zur Gemeinschaftshauptschule. Dort können bei Bedarf zusätzliche Räume und die Turnhalle genutzt werden.
Eine flächendeckende Einführung des gemeinsamen Unterrichts an den Alfterer Grundschulen scheitert derzeit noch daran, dass es nicht genügend Sonderpädagogen gibt, um die notwendigen Standards zu erfüllen.
