Verbessertes ÖPNV-Angebot Gemeinderat befürwortet Buslinie für Volmershoven

Alfter-Volmershoven/Heidgen · Ein verbessertes ÖPNV-Angebot in Alfter soll auch das Baugebiet "Buschkauler Feld" einbinden. Die Zuständigkeit liegt beim Rhein-Sieg-Kreis.

 Eine Bushaltestelle in Alfter.

Eine Bushaltestelle in Alfter.

Foto: Archiv

In Alfter soll eine zusätzliche Buslinie den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter verbessern. So hat sich der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig einem Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Einführung einer neuen Kleinbuslinie angeschlossen. Die Linie soll von Heidgen über Volmershoven, Witterschlick und Impekoven sowie dem Gewerbegebiet in Oedekoven zum Rathaus führen.

Auf ihrem Weg soll die Buslinie auch das geplante Neubaugebiet "Buschkauler Feld" am Rand von Witterschlick durchfahren. Mit der Linie würden zwei ÖPNV-Probleme in Alfter gelöst: zum einen die unzureichende Anbindung von Volmershoven-Heidgen an den Rest der Gemeinde, zum anderen die Einbindung des geplanten großen Neubaugebiets. Bevor man als Gemeinde in ein Baugebiet gehe, sollte es bereits eine ÖPNV-Anbindung geben, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher in der Ratssitzung. Auch sei es "ein alter Wunsch aus Volmershoven und Heidgen, eine innerörtliche Verbindung zu haben. In der Tat ist es für Menschen aus dem Doppelort umständlich, mit dem ÖPNV etwa zum Rathaus zu kommen. Die im Doppelort haltende Linie 800 (Rheinbach - Bonn) lässt weite Teile Alfters links liegen und fährt über Witterschlick und Duisdorf ins Bonner Zentrum. Die 812 ist wiederum nur ein öffentlicher Schul- beziehungsweise Taxibus vom und zum Hardtberg.

Da verwundert es nicht, dass Vertreter von CDU, Freien Wählern und SPD die Idee ausdrücklich lobten. Für die Grünen tat das Michael Schroerlücke, er erinnerte aber auch daran, dass es auch eine Haltestelle der Linie 845 in der Nähe des "Buschkauler Felds" geben soll. Die Linie fährt zwischen Bonn und Heimerzheim. Auf ihrem Weg über die B 56 kommt sie am geplanten Neubaugebiet vorbei.

Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll die neue Linie mit Kleinbussen betrieben werden, wie sie auch in den Alfterer Hanglagen (Linien 680 und 882) zum Einsatz kommen. "Wir haben gute Erfahrungen mit den Hangbussen gemacht", so Schumacher. Fridhelm Marx (SPD) erinnerte daran, dass immer noch eine Verlängerung der Linie 680 über das Dorfgemeinschaftshaus in Gielsdorf hinaus geplant sei. Der Beschluss des Alfterer Gemeinderats reicht indes nicht zur Einführung der Kleinbuslinie aus. Wie im gesamten Rhein-Sieg-Kreis ist auch in Alfter der Kreis für den ÖPNV zuständig, ein politisches Votum auf Kreisebene ist daher ebenso notwendig.

Geplant wird der ÖPNV, in Absprache mit den Städten und Gemeinden, von der Kreisverwaltung. "Eine Kleinbuslinie ist immer mal wieder thematisiert worden, aber eine konkrete Planung gibt es noch nicht", teilte Kreissprecherin Rita Lorenz auf GA-Anfrage mit. Bei der Planung einer solchen Linie müssten auch die 800 und die 812 betrachtet werden, um "ein stimmiges Gesamtkonzept" zu erreichen. Mit Blick auf das "Buschkauler Feld" führte Lorenz weiter aus, dass besagte Haltestelle der 845 an der B 56 Priorität habe. "Auf diese Weise könnte eine Direktverbindung bis Bonn-Hauptbahnhof geschaffen werden, was für die potenziellen Nutzer sehr attraktiv wäre", so Lorenz weiter. Es liefen bereits Gespräche dazu.

Generell ist die Planung einer neuen Buslinie mit Linienweg, Taktung, Abfahrtzeiten und den notwendigen Fahrzeugen zeitintensiv. Auch sind Abstimmungsgespräche mit der jeweiligen Kommune, dem Verkehrsunternehmen sowie politische Beschlüsse notwendig. Laut Kreis dauert das alles gut ein Jahr. Finanziert wird ein Linienbusangebot zu 45 Prozent vom Kreis sowie zu 55 Prozent von der jeweiligen Kommune.

Abgerechnet werden Busverbindungen kilometergenau mit einem Durchschnittskostensatz aller Buslinien im Kreis. Dieser liegt aktuell bei 1,65 Euro je Wagenkilometer.

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