Rheinische Landwirtschafts-Verband Alfter/Bornheim Erste Frühkartoffeln gepflanzt

ALFTER/BORNHEIM · Dank der milden Witterung können im Rheinland bereits die ersten Frühkartoffeln gepflanzt werden. Das hat der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitgeteilt. Dabei zähle jeder Tag, denn wer früh pflanze, ernte auch früh. Dies sei bei Frühkartoffeln entscheidend, da die ersten Kartoffeln am besten bezahlt würden. Weil die Knollen europaweit gehandelt würden, hänge der Preis auch stark vom Witterungsverlauf in den Anbaugebieten von Spanien bis Norddeutschland ab.

 Landwirt Reinhold Decker aus Hersel hat vergangene Woche einen Hektar Frühkartoffeln unter die Erde gebracht.

Landwirt Reinhold Decker aus Hersel hat vergangene Woche einen Hektar Frühkartoffeln unter die Erde gebracht.

Foto: Wolfgang Henry

Nach Angaben des Verbandes werden in Nordrhein-Westfalen rund 4000 der insgesamt 30.000 Hektar Kartoffelanbaufläche mit Frühkartoffeln bepflanzt. Das Rheinland bleibe mit rund 80 Prozent Hauptanbaugebiet.

Sollte es jetzt noch einmal frieren, könne dies den Kartoffeln erst einmal nichts anhaben, so der RLV weiter. Erst nach etwa drei Wochen, wenn die Kartoffelpflänzchen die Bodenoberfläche durchbrächen, werde es für sie gefährlich. Deshalb würden die meisten Kartoffeläcker mit einer Folie zum Schutz vor Kälte abgedeckt.

Reinhold Decker, Landwirt aus Hersel, hat seine Frühkartoffeln schon in der vergangenen Woche unter die Erde gelegt und mit Folie abgedeckt: "Wir haben zehn Hektar Fläche, davon wurden zehn Prozent mit Frühkartoffeln bepflanzt, also ein Hektar."

Damit die Frühkartoffeln schneller wachsen, haben laut RLV viele Bauern in den vergangenen Wochen ihre Knollen "in Stimmung gebracht". Um den Pflanzkartoffeln "die Augen zu öffnen", gab es zunächst einen dreitägigen Wärmestoß bei 20 Grad Raumtemperatur und anschließend eine kräftige Belichtung. Dadurch bildeten sich pro Knolle vier bis sechs kräftige Keime mit einer Länge von sechs bis acht Millimetern.

Diese Keime, die normalerweise erst nach dem Pflanzen im Boden gebildet würden, gäben den vorgekeimten Kartoffeln einen Vorsprung von ein bis zwei Wochen bis zur Ernte, so der RLV.

Um den Erfolg nicht zu gefährden, seien viel Handarbeit, eine schonende Behandlung sowie spezielle Pflanzmaschinen erforderlich. Spielt die Witterung mit, soll es ab Mitte Juni die ersten Frühkartoffeln aus NRW geben, die dann zum heimischen Spargel serviert werden können.

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