Arbeit der Kunststudenten Einblicke in die Alanus Hochschule in Alfter

Alfter · Malerei, Fotografie und Installation: 250 Alanus-Kunststudenten zeigen zum Ende des Sommersemesters ihre Semester- und Abschlussarbeiten. Das Thema lautet „Identität in Bewegung“.

Mit dem Sommer-Rundgang, den die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft an diesem Freitag eröffnet und am Wochenende für die Interessenten an den Fachbereichen Bildhauerei, Malerei und Kunstpädagogik anbietet, soll im Gegensatz zu den Tagen der Offenen Tür („Augenblick Mal!“) ein tieferer Einblick in die Arbeitsweisen der Hochschule und Studierenden in Alfter gegeben werden.

„Keine Events, kein Familientag, sondern Begegnung und Auseinandersetzung mit der Kunst und den Künstlern“, betont der Bildhauerei-Professor Jochen Breme. Dabei vereinigt die Werkschau aktuelle Semester- und Abschlussarbeiten von rund 250 Studenten der Bildenden Kunst und des Studiengangs Kunst-Pädagogik-Therapie. Malerei, Fotografie, Zeichnung, Installation, Skulptur und Video sind größtenteils an den Orten ihres Entstehens in den verschiedenen Ateliers zu sehen.

Alles in allem können sich die Besucher in 17 Räumen des Johannishofs (Campus I) sowie im Foyer des Hauptgebäudes und den angrenzenden Fluren des Campus II an der Villestraße ein Bild der vielfältigen jungen Kunst machen.

Kunsthochschule war früher ein Bauernhof

Während sich die Malerei-Studierenden in die Klassen ihrer jeweiligen Professoren einordnen lassen, die meist auch für bestimmte künstlerische Ansätze und Stilrichtungen stehen, agieren die Bildhauer klassen- und jahrgangsunabhängig in den Werkhäusern des Campus I.

Die besondere, idyllische Lage des Johannishofs am Hang des Vorgebirges unterscheidet die Alfterer Kunsthochschule, deren Ursprung in einem Bauernhof trotz vieler Neu- und Umbauten immer noch als das Herzstück der Hochschule erkennbar ist, von den Akademien oder Schulen beispielsweise in Hamburg, Düsseldorf oder Köln, die meist inmitten der jeweiligen Großstädte angesiedelt sind.

„Ich finde das hier oben sehr angenehm“, sagt der Malerei-Professor Andreas Orosz, „auch wenn ansonsten Bauernhof und Kunst vielleicht schwer zu vereinbaren sind.“ Die Studenten wissen den ruhigen Ort mit weitem Blick über die rheinische Tiefebene zu schätzen. Nicht zuletzt, weil sie innerhalb ihres Studiums oder durch Kooperationsprogramme mit Hochschulen in aller Welt vernetzt sind. In den ausgestellten Bildern und Objekten werden die Exkursionen nach Polen, Italien, Norwegen, Südafrika, Kuba oder in den Iran durchaus sichtbar.

"Suche nach Identität" zeichnet die Kunstwerke aus

Im Atelier der Professorin Ulrika Eller-Rüter werden Arbeiten zu sehen sein, die von den Studierenden während oder nach einer Reise nach Palästina entstanden sind, die gerade erst stattgefunden hat. „Von solchen Reisen nimmt man immer neue Inspiration mit“, meint die künstlerische Mitarbeiterin Birgit Wenninghoff und ergänzt, dass die Studierenden mit sehr unterschiedlichen Ansätzen die Kooperation mit der Kunsthochschule in Abu Dis im Westjordanland für sich nutzen. Die Malereien und Fotografien lassen sich hier, wie bei vielen anderen Arbeiten auch, unter dem Titel des Rundgangs „Identität in Bewegung“ zusammenfassen.

In Qualität und Darstellung unterscheiden sich die Präsentationen des Studiengangs Kunst-Pädagogik-Therapie am Campus II nicht von denen der Künstler am Johannishof. Auch dort sind Malerei, Fotografien und Installationen zu besichtigen. Offenbar wird ebenfalls die Suche nach Identität: Fragen nach dem „Wer bin ich?“ und „Wohin gehe ich?“ werden in unterschiedlicher Weise gestellt. Was die Studierenden letztlich anstreben – ein Leben als freier Künstler oder Kunstpädagoge – entscheiden sie erst nach bestandenem Bachelor.

Der Sommer-Rundgang der Bildenden Kunst und Kunst-Pädagogik-Therapie wird an diesem Freitag, 17 Uhr, am Campus II (Villestraße 3) und um 19 Uhr am Campus I (Lohheckenweg) in Alfter eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung am Wochenende, 1. und 2. Juli, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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