"Frühe Hilfe" Ein Netzwerk zum Wohl des Kindes

RHEIN-SIEG-KREIS · Um das Wohl des Kindes zu wahren, greifen die Jugendämter früh ein. Seit 2012 ist das Prinzip der "Frühen Hilfe" gesetzlich verankert. Schon fünf Jahre zuvor hat das Jugendhilfezentrum des Kreisjugendamtes für Alfter, Swisttal und Wachtberg begonnen, ein Netzwerk zu entwickeln, in Zusammenarbeit mit den städtischen Jugendämtern Meckenheim und Rheinbach.

Wie das Konzept "Frühe Hilfe" sich entwickelt hat, erläuterte Elisabeth Wilhelmi-Dietrich, Leiterin des Jugendhilfezentrums, nun zusammen mit ihren Kooperationspartnern vom Diakonischen Werk Bonn und Region im Jugendhilfeausschuss des Kreises.

"Wir wollen ein niederschwelliges Angebot zur frühen Förderung von Kindern und Familien vorhalten und ausbauen", fasste Wilhelmi-Dietrich das vornehmliche Ziel des Netzwerkes zusammen. Wir - das sind Vertreter der Jugendämter im Linksrheinischen, der Erziehungs- und Familienberatungsstellen Rheinbach und Bornheim und der Familienzentren Meckenheims und Wachtberg sowie Kinderärzte und Familienhebammen. Sie bilden die Steuerungsgruppe des Netzwerkes.

"Wir bereiten Netzwerktreffen vor, stimmen die verschiedenen Angebote ab und setzen uns zu interdisziplinären Fallkonferenzen zusammen", so Wilhelmi-Dietrich. Wie groß der Bedarf ist, zeige die Resonanz auf die Konferenzen, während derer Fälle anonym besprochen werden. "Beim letzten Mal hatten wir 19 Teilnehmer."

Der Einsatz von Familienhebammen oder der Begrüßungsbesuch bei jungen Eltern habe sich bewährt, ebenso die Datenbank "Frühe Hilfe", über welche die Angebote abgefragt werden können. Neu ist die Servicestelle "Frag nach" für Alfter, Swisttal und Wachtberg, welche die Evangelische Beratungsstelle Eva der Diakonie anbietet.

Wie "Frühe Hilfe" in der Praxis aussieht, erläuterte Claudia Mühl-Wingen von Eva. Sie berichtete von einer jungen Schwangeren, die sich mit Angstzuständen und Panikattacken plage und der sie zu einer Familienhebamme geraten habe. Die besuche die Frauen regelmäßig, erkenne so, was notwendig sei, und wie sie die Frauen konkret unterstützen könne.

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