Alfter Café Chocolat von der Schließung bedroht

Alfter · Ein beliebter Treffpunkt in der Ortsmitte von Alfter ist von der Schließung bedroht: das Café Chocolat. Mit Rücksicht auf das Familienleben werden Sandra Müsgen (39) und Daniela Strunk (41) das Café mit Eisdiele nicht weiterführen.

Der Mietvertrag wurde bereits gekündigt, im Spätherbst soll Schluss sein. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. 2006 übernahmen die beiden Frauen den Cafébetrieb von Franco Di Lauro, der um die Jahrtausendwende aus dem Geschäftshaus neben dem Edeka in die neuen Räume am Herrenwingert Nummer 16 gezogen war.

Bis auf drei Wochen um den Jahreswechsel lädt das Café fast ganzjährig zum Kaffeetrinken, Kuchenessen und Eisschlecken ein; nur in den Wintermonaten gönnten sich die Frauen einen Ruhetag. Vor allem bei schönem Wetter sind die Sitzgelegenheiten im Freien ein Anziehungspunkt; das Café ist überdies für viele ältere Menschen zum Ort für regelmäßige Kaffeekränzchen geworden.

Vor sieben Jahren, als der Vorgänger aufhörte, kündigten die pharmazeutisch-technische Assistentin Sandra Müsgen und die Industriekauffrau und Betriebswirtin Daniel Strunk ihre Jobs, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Sie teilten sich die Arbeit und wechselten sich bei der Betreuung ihrer gleichaltrigen Kinder ab.

"Das hat super funktioniert", berichtet Müsgen. "Die Kinder wuchsen wie Geschwister auf." Inzwischen sind die großen Töchter der beiden Frauen jeweils zwölf Jahre alt, die Söhne neun Jahre alt. "Schule und Pubertät fordern uns nun viel stärker heraus. Wir müssen als Eltern mehr Präsenz zu Hause zeigen", beschreibt Müsgen die neue Situation im Familienleben, das keine Sieben-Tage-Woche mehr verträgt.

"Wir brauchen jetzt reguläre Halbtagsjobs und freie Wochenenden", erläutert Daniela Strunk und bedauert, dass bisher kein Nachfolger gefunden wurde. "Das ist eine wichtige Institution hier im Ort, die Menschen regelmäßig zusammenbringt." Dieses Angebot würden auch sie selbst später gern in Anspruch nehmen.

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