Einigung in letzter Minute Buskonzept für Alfter und Hardtberg kann umgesetzt werden

ALFTER/BONN · Das neue Buskonzept für Alfter und Hardtberg kann kommen. In seiner Sitzung am Mittwoch hat der Planungsausschuss der Stadt Bonn bei einer Gegenstimme einem zwischen der Stadt und dem Rhein-Sieg-Kreis ausgehandelten Kompromiss zugestimmt.

 Die Linie 605 soll folgt künftig nicht mehr bis Alfter fahren, sondern in Duisdorf enden.

Die Linie 605 soll folgt künftig nicht mehr bis Alfter fahren, sondern in Duisdorf enden.

Foto: Roland Kohls

Der Planungsausschuss des Kreises hat gestern wiederum einstimmig das Ergebnis aus Bonn begrüßt und die Kreisverwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Damit können die Änderungen (siehe Kasten) doch noch zum Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden.

Auch endet ein monatelanger Streit zwischen den Verwaltungen und den Verkehrsunternehmen: den Stadtwerken Bonn (SWB), der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft und der Gesellschaft Regionalverkehr Köln (RVK). Die politischen Gremien auf Kreisebene und der Stadt hatten dem Konzept bereits vor geraumer Zeit grundsätzlich grünes Licht gegeben.

Allerdings hatte der Bonner Rat einen Vorbehalt beschlossen: Es dürften keine wirtschaftlichen Nachteile für die Stadt und die SWB entstehen. In der Tat wurde unter anderem um die Frage der Verteilung von Einnahmen und Kosten gestritten. Damit verbunden ist die Konzessionierung, also die Frage, welches Unternehmen welche Linie bedient. Zuletzt war der Streit zur Chefsache geworden.

Wie berichtet, hatte es ein Spitzengespräch zwischen Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster und Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch gegeben. Das hat offenbar Wirkung gezeigt. In einer Stellungnahme der Bonner Stadtverwaltung, die zur Ausschusssitzung in Bonn vorlag, heißt es, dass ein Kompromissvorschlag des Kreises umgesetzt werde.

Dieser sieht nach Angaben der Stadt Bonn vor, dass die Linien 605 und 633 in Konzession der SWB bleiben. Die Linie 680 wird von der RVK bedient, allerdings im Auftrag der SWB. Die Linie 843 bleibt komplett bei der RVK. "Die Fahrplanänderungen bringen den Fahrgästen eine Reihe von Verbesserungen.

Der dafür beschlossene Kompromiss ist eine vertretbare Lösung", teilt eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage mit. Fraglich ist aber, ob die SWB mit dieser Einigung glücklich sind. Weiter heißt es nämlich in der Verwaltungsvorlage, dass die SWB erklären, durch die Umsetzung des Kompromisses einen finanziellen Nachteil in Höhe von jährlich rund 160.000 Euro zu haben.

Zugleich weist die Stadtverwaltung aber darauf hin, dass der Kreis einen Vorschlag gemacht habe, der in einer Kompensationszahlung bis maximal 2018 münden könne. Auch erklärt die Stadtverwaltung, dass sie den finanziellen Nachteil der SWB nicht bestätigen, aber auch nicht in Gänze in Abrede stellen könne.

Wie der Bonner Planungsausschussvorsitzende Rolf Beu (Grüne) sagt, habe die Politik der Stellungnahme der Verwaltung nach Abwägung des potenziellen finanziellen Nachteils mit dem möglichen Scheitern einer regionalen Zusammenarbeit zugestimmt - auch im Interesse der Fahrgäste. In einer Pressemitteilung begrüßen Politiker von CDU, Grünen und FDP aus Bonn und dem Kreis die Einigung.

"Die Bonner profitieren in hohem Maße von diesem Fahrplanwechsel, beispielhaft die Einwohner in Lessenich", sagt die stellvertretende verkehrspolitische Sprecherin der Bonner CDU, Henriette Reinsberg. "Für viele Bürger wird das neue Buskonzept Verbesserungen bringen, insbesondere die neuen Kleinbuslinien", ergänzt Oliver Krauß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion aus Alfter.

Michael Schroerlücke, Verkehrsexperte der Grünen im Alfterer Gemeinderat, sagt: "Endlich werden Forderungen umgesetzt, die wir schon vor vielen Jahren beantragt haben." Frank Thomas, planungspolitischer Sprecher der Bonner FDP-Stadtratsfraktion, betont wiederum, dass es eine verbesserte Anbindung für die Orte Röttgen und Ückesdorf an das Duisdorfer Zentrum gebe.

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