Verkehr in Alfter Besserer Schutz für Fußgänger der Mühlenstraße in Oedekoven

Alfter-Oedekoven · Mit Leitborden oder Leitplanken sollen Autofahrer daran gehindert werden, auf den Gehweg der Mühlenstraße in Oedekoven auszuweichen. Jedoch sieht der Rhein-Sieg-Kreis kein Problem durch zu hohe Geschwindigkeit.

Aus Sicht des Rhein-Sieg-Kreises gibt es auf der Oedekovener Mühlenstraße kein Problem durch zu schnell fahrende Autos. Wie berichtet, hatte der Alfterer Gemeinderat im Sommer auf SPD-Antrag beschlossen, den Kreis zu bitten, sich die Situation im Mühlenviertel einmal anzusehen. Laut SPD wird auf der Mühlenstraße aber oft schneller als die erlaubten 30 Stundenkilometer gefahren.

Dazu komme, dass viele Autofahrer die Straße nutzen, obgleich sie eigentlich für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Aufgrund der Enge der Straße wichen Autofahrer mitunter auf den Gehweg aus, wenn ihnen ein anderes Fahrzeug entgegenkomme, hatte Alfters SPD-Chef Hans G. Angrick dem General-Anzeiger erläutert.

Mittlerweile liegen die Ergebnisse der Messungen durch den Kreis vor. „Bei der Bewertung des Geschwindigkeitsverhaltens wird grundsätzlich der sogenannte V 85-Wert herangezogen“, erläuterte Antonius Nolden von der Kreispressestelle auf GA-Anfrage. Dieser Wert beschreibe die Fahrgeschwindigkeit, die 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer erreichen oder unterschreiten, so Nolden. Laut Kreis wurden an den Messstellen V 85-Werte zwischen 30 und 41 Stundenkilometer gemessen. Nolden: „Bei den Messungen ist noch die gesetzliche Messtoleranz von circa drei Kilometer pro Stunden abzuziehen.“

Messergebnisse liegen vor

Somit könnten die Fahrgeschwindigkeiten trotz einzelner Überschreitungen im Gesamtergebnis noch als „nutzungsverträglich“ bewertet werden, weshalb der Kreis in dieser Hinsicht keinen Handlungsbedarf sehe. Allerdings ließen die Geschwindigkeiten keine Rückschlüsse auf das Fahrverhalten zu, führte Nolden weiter aus. Aus diesem Grund hat sich die Verkehrskommission des Kreises die Straße auch noch einmal Mitte November angesehen. Das Ergebnis ist, dass mit Leitborden oder Leitplanken Ausweichmanöver von Autos auf den Gehweg unterbunden werden sollen.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass unser Antrag nun dazu führen wird, dass die Verkehrssicherheit durch Verkehrselemente, also durch Leitborde mit punktuellen Leitbaken, erhöht werden soll“, teilte Angrick in einer Stellungnahme der SPD mit. Das sei eine gute Nachricht für alle Fußgänger und Radfahrer in der Mühlenstraße. „Insbesondere das Leben der vielen Schulkinder dürfte dadurch ein Stück weit sicherer werden. Wir werden diesen Prozess kritisch-konstruktiv begleiten“, so Angrick, der selbst im Mühlenviertel wohnt.

Nicht nachvollziehen könnten die Sozialdemokraten allerdings das Ergebnis der Geschwindigkeitsmessungen. „Insbesondere die Beurteilung der berechneten Grenzgeschwindigkeiten V 85, die von 85 Prozent der Fahrzeuge nicht überschritten wird, würden wir nicht als ‚nutzungsverträglich‘ einschätzen“, teilte Angrick weiter mit. Es bleibe zu hoffen, dass es bei der unauffälligen Unfalllage bleibe, wie sie vom Polizeipräsidium Bonn bescheinigt worden sei.

Zugleich moniert die SPD, dass auf die beschlossenen Anliegerkontrollen zur Durchfahrtsberechtigung nicht eingegangen worden sei. Hier wird man laut Angrick nachhaken.

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