Drei Tage Kirmes Am Herrenwingert Anna-Kirmes in Alfter läuft noch bis Montagabend

Alfter · In Alfter ist am Samstag die Anna-Kirmes gestartet. Seit rund 100 Jahren ist die Traditionsveranstaltung Treffpunkt für Anwohner und Schausteller.

 Eröffnung der Anna-Kirmes in Alfter (v.l.): Luise Wiechert, Norbert Lehna, Holger Scherer und Klaus Hergarten.

Eröffnung der Anna-Kirmes in Alfter (v.l.): Luise Wiechert, Norbert Lehna, Holger Scherer und Klaus Hergarten.

Foto: Axel Vogel

Autoscooter, Kinderkarussells, Entenangeln, Pfeilwerfen, jede Menge Getränke- und Imbissstände: Schon am Samstag lockten die Attraktionen der dreitägigen Anna-Kirmes junge und ältere Alfterer auf den Dorfplatz Am Herrenwingert. Die Eröffnung übernahm pünktlich um 19 Uhr gewohnt routiniert die stellvertretende Bürgermeisterin Luise Wiechert, die mit einem kräftigen Hammerschlag im Beisein von Mitgliedern des Ortsausschusses um den Vorsitzenden Klaus Hergarten den Zapfhahn ins Bierfass vor dem Getränkestand von Anja Hoche trieb.

Noch bis Montagabend, 29. Juli, dem Familientag der Schausteller mit Ermäßigungen, kann das Kirmestreiben genossen werden. Seit rund 100 Jahren gibt es die Anna-Kirmes, die stets am Wochenende rund um den Gedenktag der heiligen Anna am 26. Juli in Alfter-Ort stattfindet. Auch für die Schausteller hat der Besuch in der Gemeinde im Vorgebirge – alle kommen seit mindestens 30 Jahren – Tradition. Zu den Stammteilnehmern gehört seit 1971 Hassan Bayari mit seinem Crêperie- und Süßwarenstand ebenso wie Michael Lütge-Hedtmann, der an seinem Autoscooter seit Jahrzehnten sein Stammpublikum begrüßt. Bei ihm hilft Sohn Leon (15) am Wochenende an der Kasse aus, gelegentlich ist er auch bei Mutter Anja Hoche am Getränkestand im Einsatz.

Für Anja Hoche ist die Anna-Kirmes ein Muss. Seit 80 Jahren kommt ihre Familie jedes Jahr im Sommer und zur Großkirmes im Herbst nach Alfter, sie selbst wurde vor 44 Jahren während der Kirmes in Alfter geboren. „Das verbindet. Ich fühle mich quasi als Alfterin“, sagte Hoche lachend.

Sie könne sich keinen anderen Beruf vorstellen, auch wenn die Einnahmen nicht mehr so seien wie früher. „Bis heute faszinieren mich lachende Kinderaugen und ich freue mich über ältere Menschen, die sich durch die Karussells und den Geruch auf der Kirmes an ihre Kindheit erinnern“, sagte Hoche. Das Brauchtum ist es auch, was laut Ortsvorsteher Norbert Lehna die Bedeutung der Anna-Kirmes in der heutigen Zeit ausmacht. „Deshalb haben wir in der Bewertungskommission zur Neugestaltung des Herrenwingerts noch einmal deutlich gemacht, dass auf dem Herrenwingert auch künftig genügend Platz für Traditionsfeste wie die Kirmes und die Maibaumaufstellung sein muss. Denn diese gehören zu Alfter“, sagte Lehna.

Kirmes ist im Dorfleben fest verankert

Dass die Anna-Kirmes in der Dorfgemeinschaft fest verankert ist, war am Samstag festzustellen: Viele Besucher genossen das Kirmestreiben mit Freunden und Bekannten. Zoe (14) und Lennart (12) trafen sich mit ihren Freunden zu einigen Runden am Autoscooter. Beim Aufbau hatte Leon (13), der mit dem gleichnamigen Schaustellersohn befreundet ist, geholfen. „Das war bei 41 Grad Celsius schon sehr schwierig“, berichtete der Alfterer.

Aufgeregt ritt die 17 Monate alte Medina, von Mutter Sabrina Mathis festgehalten, auf einem schwarzen Karussellpferd. „Sie ist hier schon vor einem Jahr mitgefahren. Das ist für sie das Höchste“, erzählte Oma Anja Mathis.

Ob zuerst Mandeln oder Karussellfahren – die Wahl fiel Noah (7), Jannis (3) und Kira (2) nicht leicht. „Das Highlight war für die Jungen auf jeden Fall die Fahrt mit dem Feuerwehrauto“, schmunzelte Mutter Nadine Rademacher.

Am Sonntag gingen die Aktivitäten nach dem Festhochamt, Fähndelschwenken und dem Festzug zur Gaststätte Spargel Weber weiter. Am Montag wird die Kirmes gegen 21.30 Uhr ausklingen.

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