Politik macht Verkehrsunternehmen Druck Alfterer warten weiter

ALFTER/BONN · Noch besteht die Chance, dass das neue Buskonzept für Alfter zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 umgesetzt werden kann. Dafür müssen die Gespräche zwischen den beteiligten Verkehrsunternehmen und den Verwaltungen von Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises endlich zu einem Ergebnis kommen.

 Ein Bus der Linie 605 vor dem Rathaus in Oedekoven. Das neue Busverkehrskonzept für die Gemeinde hakt an Differenzen zwischen den betroffenen Verkehrsunternehmen.

Ein Bus der Linie 605 vor dem Rathaus in Oedekoven. Das neue Busverkehrskonzept für die Gemeinde hakt an Differenzen zwischen den betroffenen Verkehrsunternehmen.

Foto: Roland Kohls

Entsprechende Appelle kamen aus den Reihen der Politik bei der gemeinsamen Sitzung der Verkehrs- und Planungsausschüsse der Stadt und des Kreises am Donnerstag. "Wir verlangen, dass das Konzept so umgesetzt wird, wie wir es im Mai 2014 beschlossen haben", sagte Marcus Kitz, CDU-Kreistagsmitglied aus Niederkassel. Der SPD-Kreisfraktionsvorsitzende Dietmar Tendler fügte hinzu: "Die Sache läuft nur, wenn die Bonner mitziehen."

In der Tat ist die Verwirklichung des Konzepts für Alfter und den Bonner Stadtbezirk Hardtberg seit einem Jahr in der Schwebe. Sind die Beschlüsse auf Kreisebene längst auf den Weg gebracht, hatte der Bonner Planungsausschuss die Entscheidung im April 2014 auf die Zeit nach den Kommunalwahlen im Mai verschoben. Bei der Sitzung des Ausschusses im Oktober wurde dann aber ebenso keine Entscheidung getroffen.

Nun war es zu spät, die Änderungen wie geplant zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 zu realisieren. "Wir hatten gehofft, dass das Konzept schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 umgesetzt wird. Es hat leider nicht geklappt, weil es auf Bonner Seite Diskussionsbedarf gab", sagte Grünen-Politiker Michael Schroerlücke aus Alfter. Da man damals darauf Rücksicht genommen habe, würde man es jetzt begrüßen, "wenn die Bonner nun einen Beschluss fassen, damit die Umsetzung zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember erfolgen kann".

Bis Beschlüsse in Bonn getroffen werden können, müssen sich die betroffenen Verkehrsunternehmen - die Stadtwerke Bonn, die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft sowie die Gesellschaft Regionalverkehr Köln - noch über Fragen der Konzessionierung und vor allem der Finanzierung einigen. Hierbei spielt nicht nur der Busverkehr im Bereich Alfter/Hardtberg eine Rolle. Zusammen mit dem Buskonzept sollen auch Veränderungen auf den Linien SB 55 und 551 an der rechtsrheinischen Nahverkehrsgrenze zwischen Bonn und Kreis erfolgen.

"Wir erwarten eine einvernehmliche Lösung zwischen den Verkehrsunternehmen und den Verwaltungen. Sollte es Probleme geben, müssen sie frühzeitig auf den Tisch kommen, damit wir sie politisch bereinigen können", sagte Rolf Beu (Grüne), Vorsitzender des Bonner Planungs- und Verkehrsausschusses. Er sei aber guten Mutes. Laut Beu soll der Bonner Stadtrat bei seiner Juni-Sitzung einen Beschluss zum Buskonzept fassen. Dann sei noch genug Zeit, damit die Änderungen zum Fahrplanwechsel wirksam werden können.

Zugleich betonte Beu, dass auch der Bonner Ratsmehrheit von CDU, Grünen und FDP an der Umsetzung des Buskonzepts gelegen sei. Für den Fall, dass in Bonn im Juni aber kein Beschluss getroffen wird, hat der Ausschuss für Planung und Verkehr des Kreises am Donnerstag einstimmig einen Plan B beschlossen. In diesem Fall sollen zumindest Teile des Buskonzepts umgesetzt werden:

Reduzierung der Linie 605 zwischen der Bonner Stadtgrenze und dem Alfterer Rathaus auf einen Stundentakt im Zeitraum montags bis freitags, 5 bis 6.30 Uhr und 8 bis 20.30 Uhr, sowie samstags, 8.30 bis 16.30 Uhr.

Umwandlung der Taxibuslinie 680 zwischen Duisdorf Bahnhof und Gielsdorf Wasserturm zu einer Kleinbuslinie, allerdings ohne die Verlängerung nach Bonn-Lessenich.

Einführung der Kleinbuslinie zwischen Roisdorf Bahnhof und Alfter.

Einführung einer Busverbindung zwischen Bornheim und Sechtem, jedoch vorerst nicht als Verlängerung der Linie 633, sondern als eigenständige Linie.

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