Sommersemester Alfter und Bornheim wappnen sich für wohnungssuchende Studenten

ALFTER/BORNHEIM · Das Sommersemester läuft, die neuen Studenten bevölkern die Städte. In Bonn ist der Wohnraum knapp, die Konkurrenz dafür umso größer. Doch wie sieht es mit dem Wohnraum für Studenten nur ein paar Kilometer von der ehemaligen Bundeshauptstadt entfernt aus? Herrscht in Alfter und Bornheim ebenfalls Andrang? Oder spielt das studentische Leben dort kaum eine Rolle?

 Viele Studenten, wenig Wohnraum: Auch wer intensiv sucht, wird nicht immer gleich fündig.

Viele Studenten, wenig Wohnraum: Auch wer intensiv sucht, wird nicht immer gleich fündig.

Foto: dpa

Die Gemeinde Alfter ist mit der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ebenfalls Ausbildungsstandort. Auf dem Campus Johannishof sowie am Campus II studieren insgesamt 1000 Frauen und Männer in inzwischen 19 Studiengängen. Lediglich 20 Prozent der Studenten würden aber auch in Alfter wohnen, sagt Sprecherin Susanne Stempel.

Generell sei es jedoch etwas einfacher in Alfter eine Unterkunft zu finden als in Bonn, beschreibt Hieronymus Rentsch, Mitglied des Vereins für studentisches Wohnen in Alfter, seinen subjektiven Eindruck. Der Verein hilft den Studenten dabei, Wohnraum für WGs zu finden, und tritt offiziell als Mieter auf. Und das seit 30 Jahren. "Aber man merkt auch, dass es schwieriger wird, weil die Schule wächst."

Fragt man im Alfterer Bauamt nach dem Thema, erhält man eine ähnliche Antwort. Das Thema Wohnraum verstärke sich zunehmend, erzählt Mario Kettermann. Auch, weil der Fokus in den vergangenen Jahren nicht mehr so stark auf einer Ausweitung gelegen habe. Die sei aber, zumindest was Studentenwohnheime angehe, nun möglich. "Im vergangenen Jahr wurde der Bebauungsplan für den Campus II der Alanus Hochschule am Stofferweg geändert, damit dort auch Wohnraum entstehen kann." Zwar liege noch kein Bauantrag für ein Studentenwohnheim vor, grundsätzlich sei dort aber studentisches Wohnen erlaubt. Und "das wird auch so kommen", ist sich Kettermann sicher.

Ein Grundstück hat auch die Stadt Bornheim bereits zu bieten. Nur ein Abnehmer fehlt für die Fläche an der Ecke Bonner Straße/Adenauerallee noch. Bürgermeister Wolfgang Henseler: "Der Rat hat uns den Auftrag erteilt, bei möglichen Interessenten nachzufragen, ob Interesse besteht, dort Studentenwohnungen zu errichten. In Bonn gibt es ja einen nicht unerheblichen Bedarf." Derzeit ist die Stadt im Gespräch mit dem Bonner Studentenwerk. "Es sieht aus unserer Sicht nicht schlecht aus, das Grundstück ist auch verkehrsgünstig gelegen." Die Alanus Hochschule hat laut Henseler abgesagt.

Bei Ingo Ihmer in Bornheim-Sechtem sind die Planungen indes schon ein Stück weiter fortgeschritten. Seit Ende 2012 ist er Inhaber der Gaststätte "Nachtzug". Bei einer reinen Kneipe soll es in dem Gebäude aber nicht bleiben; acht Studentenappartments baut er dort derzeit aus, denn "der Bedarf ist sehr groß". Woran er das merke? Die Menschen kämen jetzt schon auf ihn zu und wollten am liebsten sofort in die Zimmer einziehen - und das, obwohl sie noch gar nicht fertig sind.

Insgesamt gab es in Bornheim laut Statistischem Landesamt Ende 2011 rund 20.600 Wohnungen. In Alfter waren es etwa 9700.

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