Scan-Codes für Notfälle auf Schildern Alfter bereitet Schilder-Notrufsystem im Wald vor

Alfter · Die Gemeinde Alfter will mit einem Schildersystem eine schnelle Orientierung für Menschen ermöglichen, die im Wald in Not geraten. Bei einem Waldgebiert von 765 Hektar Waldfläche ein notwendiges Unterfangen.

 Rettungspunkte wie hier in Lohmar will die Gemeinde Alfter im Wald installieren.

Rettungspunkte wie hier in Lohmar will die Gemeinde Alfter im Wald installieren.

Foto: Holger Arndt

Die Gemeinde Alfter bereitet die Installation sogenannter Waldrettungspunkte in den Alfterer Forstflächen vor. Bereits seit einigen Monaten arbeite man mit der Stadt Bornheim, dem Regionalforstamt Rhein-Erft und der Freiwilligen Feuerwehr Alfter zusammen, um geeignete Wegepunkte festzulegen. Darüber informierte Bürgermeister Rolf Schumacher den Haupt- und Finanzausschuss, dem ein Bürgerantrag zu dem Thema vorlag.

Dabei geht es um Schilder mit einem Standort-Code. Dieser wird im Notfall per Handy weitergegeben, sodass Rettungskräfte den Hilfesuchenden schnell orten können. Einstimmig beschloss der Ausschuss nach dem Vorschlag der Verwaltung, die Öffentlichkeit und den Antragsteller zu informieren, sobald die Rettungspunkte kartiert und beschildert sind.

Mehr als 20 Prozent der Alfterer Gemeindefläche, genau 765 Hektar, sind nach Informationen des Bürgerantragstellers Waldflächen. Diese würden von zahlreichen Menschen beruflich, sportlich oder zur Erholung genutzt. Damit bestehe immer auch die Gefahr eines Notfalls. Im Fall eines Hilferufs könne es im Wald jedoch schwierig sein, den Standort zu ermitteln. Für Helfer und Retter gehe so wertvolle Zeit verloren.

Standort-Nummer und QR-Code für die Orientierung

Hier setzt das System der Waldrettungspunkte an. Es besteht aus Schildern mit einer Standort-Nummer und dem Kfz-Kennzeichen der Kommune. Es enthält zudem die Notrufnummer 112 sowie einen QR-Code zum Scannen. Dieser zeigt auch unabhängig von einer Notsituation aktuelle Standortinformationen an, was hilfreich ist, wenn Spaziergänger die Orientierung verloren haben. Die Schilder werden an allen befahrbaren Waldzufahrten und alle 2,5 Kilometer vor allem an viel benutzten Wegen und Kreuzungen angebracht.

Dabei werden bereits vorhandene Pfähle, Posten und Wegweiser genutzt, wie der Antragsteller wusste. Die Wegepunkte würden im System der Rettungsleitstellen eingepflegt. Sie können dann in der kostenfreien App „Hilfe im Wald“ integriert werden. Wenn Smartphone-Nutzer die GPS-Funktion ihres Smartphones eingeschaltet haben, können sie damit den nächsten Waldrettungspunkt anzeigen lassen und die Rettungskräfte an ihren aktuellen Standort lotsen.

Auf Bonner Stadtgebiet und im Rhein-Sieg-Kreis gibt es bereits Waldrettungspunkte, teilweise bis nahe an die Alfterer Gemeindegrenzen heran. Erfahrungen der Kommunen hätten gezeigt, dass die Kosten bei 50 Euro pro Waldrettungspunkt lägen, hieß es im Antrag. Bei zehn Waldrettungspunkten kämen so Gesamtkosten von 500 Euro zusammen, die aber bei geschickter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur auch geringer ausfallen könnten.

Bedenken hatte Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler) bezüglich der Netzanbindung im Wald. „Es muss an den Waldrettungspunkten auch möglich sein zu telefonieren“, so Schweinitz. Der Bürgermeister sagte, dies werde im Rahmen der Vorbereitungen bereits geprüft.

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