Zehn Jahre Campus II Alanus Hochschule in Alfter eröffnet neues Semester

Alfter · Das Foyer am Campus II der Alanus Hochschule war am Freitagnachmittag voll besetzt: Studierende füllten die Stuhlreihen, saßen auf dem Fußboden und standen im Eingangsbereich des Gebäudes an der Villestraße.

 Rektor Hans-Joachim Pieper (Mitte) und Bürgermeister Rolf Schumacher (rechts) verteilen Beutel an die neuen Studierenden.

Rektor Hans-Joachim Pieper (Mitte) und Bürgermeister Rolf Schumacher (rechts) verteilen Beutel an die neuen Studierenden.

Foto: Axel Vogel

Die private, staatlich anerkannte Hochschule hatte die neuen rund 460 Erstsemester und ihre Familien eingeladen, um den Beginn ihres Studiums zu feiern und die „Erstis“ zu begrüßen.

Ihrem Grundsatz, Kunst und Wissenschaft zu verbinden, ist sich die Hochschule auch in diesem Herbstsemester treu geblieben. Dazu schuf sie eigens den Bachelorstudiengang „Wirtschaft, Gesellschaft, Innovation“, der Wirtschaftslehre, Soziologie und Nachhaltigkeitslehre miteinander verbindet. Nach Angaben der Hochschule belegen damit nun circa 1660 Studierende mehr als 20 Studiengänge von Architektur über Bildende Kunst bis Betriebswirtschaftslehre am Campus I Johannishof, am Campus II und im Studienzentrum in Mannheim.

Dass er bestens an die Spitze dieses bunten Haufens passt, bewies Rektor Hans-Joachim Pieper in seiner Einführung. Da es einen Lehrkörper gibt, müsse es auch einen Lernkörper geben, mutmaßte der Philosophieprofessor. „Der Lehrkörper entleert sich im Laufe des Studiums, der Lernkörper hingegen schwillt an – er ist also quasi ein Schwellkörper“, witzelte er.

Dabei werde die Unterscheidung zwischen Dozierenden und Studierenden an der Alanus weniger deutlich gemacht als an staatlichen Hochschulen. Der Kontakt sei im Gegenteil sogar sehr eng, betonte der Rektor. Denn das Wertvollste im Studium seien die Begegnungen mit anderen Menschen, und das Wichtigste an der Alanus Hochschule sei die Persönlichkeitsentwicklung. „Der Mensch steht im Vordergrund , und zwar der ganze Mensch in seinem Miteinander mit anderen“, sagte Pieper. „Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, dafür steht die Alanus Hochschule bereits jetzt“, ergänzte der Rektor, der zuvor noch bei der Fridays for Future-Demo in Bonn gewesen war.

Der Namensgeber der Hochschule war der französische Universalgelehrte Alanus ab Insulis. „Alanus hat gemacht, was in unserer heutigen Zeit so wichtig ist: dass wir Dinge zusammen denken und zusammen machen“, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher, der regelmäßig in der Mensa am Campus II essen geht. Und so lud er die Studierenden ein, sich beim Mittagessen zu ihm zu gesellen: „Alle, die politisch tätig sind, brauchen Dialog und freuen sich, wenn er gesucht wird.“

Zu feiern gab es am Freitag noch mehr: Im September vor zehn Jahren wurde der Campus II eingeweiht. Aus damals rund 250 Studierenden sind heute 800 geworden. In einer kleinen Feierstunde würdigte die Leitung das Jubiläum mit langjährigen Weggefährten der 1973 gegründeten und 2002 staatlich anerkannten Hochschule. Auch einen offiziellen Namen erhielt der Standort nun: Auf „Campus II – Villestraße“ einigte sich eine Jury.

„Der Standort ist zu einem selbstverständlichen Teil der Gemeinde Alfter geworden“, sagte Pieper dem GA. Es sei kein Zufall, dass der Bürgermeister und Mitarbeiter der umliegenden Betriebe regelmäßig zum Mittagessen kämen. Auch viele Alfterer nutzten das hofartige Gelände mit seinen Wiesen, Hochbeeten und seinem Teich für Spaziergänge.

Am Gerücht, dass dort ein Studentenwohnheim entstehen soll, sei nichts dran, sagte der Rektor. Zwar habe es dieses Jahr erneut einen Interessenten gegeben, konkrete Pläne seien aber nicht entstanden. Weiterhin im Raum steht die Idee, ein öffentliches Auditorium und ein Gründerzentrum zu errichten. Doch auch hier gebe es noch keine handfesten Pläne, sagte der Rektor. „Zunächst werden wir wohl zwei, drei Jahre auf Konsolidierung setzen.“

Zum Schluss überreichte Klaus Sandmann, Prorektor der Uni Bonn, Pieper ein Geschenk: ein gerahmtes Foto des Juridicums. Dieses ging einher mit der Einladung, enger zusammenzuarbeiten und herauszufinden, wie man die akademischen Disziplinen noch besser verknüpfen kann. Ganz im Sinne von Alanus ab Insulis.

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