Alfterer sind gefragt Alanus Hochschule Alfter eröffnet Bürgerdialog zum Herrenwingert

Alfter · Mit einer Kunstaktion eröffnen die Alanus Hochschule und die Gemeinde Alfter den Bürgerdialog zum Herrenwingert, dem Zentrum Alfters. Geplant sind vier offene Werkstätten im Ladenlokal hinter dem Eiscafé.

Silberner Glanz statt parkender Autos: Für eine Kunstaktion hatten Studierende der Alanus Hochschule den Herrenwingert am Sonntag mit Folie ausgelegt. Die Aktion war Teil einer Kooperation zwischen der Hochschule und der Gemeinde Alfter, bei der von Architekturstudierenden Entwürfe für die Neugestaltung des zentralen Platzes entwickelt werden.

Der Hintergrund

Im Januar 2016 hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellen zu lassen, das Voraussetzung für die Beantragung von Landesmitteln ist. Nachdem kurzfristig kein Planungsbüro dafür genügend Kapazitäten hatte, kam es zur Zusammenarbeit mit der Hochschule.

„Himmel un Ähd“ hieß die Kunstaktion der Studierenden, weil der Himmel sich in der Folie auf dem Platz spiegelte. Der Titel nimmt Bezug auf die Wünsche zur Gestaltung des Platzes, die letztendlich auf zwei sehr konträre Konzepte hinausliefen, sagte Benedikt Stahl, Professor des Fachbereichs Architektur: „Mehr Parkplätze und eine italienische Piazza.“ Beides zusammen sei so unmöglich, wie den Himmel auf die Erde zu holen. In einem zurzeit freien Ladenlokal hinter der Eisdiele am Herrenwingert präsentierten Studierende zehn ganz unterschiedliche Entwurfskonzepte, die die Bürger noch bis zum 7. Dezember diskutieren und kommentieren können.

Ergebnisse fließen in ein Konzept ein

So enthält der Entwurf von Peter ein dreistöckiges Parkdeck auf dem Platz, das aus vorgefertigten Profilen hergestellt und damit leicht wieder zu demontieren ist. Der Rest des Platzes kann von den Bürgern genutzt werden. Ganz anders geht das Konzept von Johannes und Valentin an die Planung heran: Sie möchten auf dem Herrenwingert Platz für mehr Wohnraum mit zusätzlichem Gewerbe schaffen und den Parkplatz verkleinern. Parkplätze schaffen sie an den Ortsrändern, und auch der Edeka-Markt soll nach ihrem Entwurf in ein großräumiges Gebäude an der Linie 18 umziehen.

Bürgermeister Rolf Schumacher gab Auskunft über den zeitlichen Rahmen: Bis Weihnachten soll der Dialog der Studierenden mit den Bürgern geführt werden, die Ergebnisse würden dann in einem Konzept zusammengefasst und der Politik und Verwaltung übergeben. Parallel arbeite die Gemeinde daran, ein Planungsbüro zu finden, dass ein ISEK erstelle. Er sei optimistisch, dass in der nächsten Ausschreibungsrunde ein Büro gefunden würde, so Schumacher. Die Ergebnisse des Bürgerdialogs sollen in das Konzept einfließen.

Auch Gewerbetreibende einbeziehen

In die Planungen einbezogen werden sollen auch die Gewerbetreibenden. Schumacher nahm Bezug auf eine Anfrage der Freien Wähler im Rat zum Verbleib des Edeka-Marktes am Herrenwingert. Edeka-Chefin Kirsten Mohr habe die Sorge geäußert, ob der Standort zukunftsfähig sei. Kürzlich sei aber ein neuer Fünfjahres-Vertrag unterschrieben worden. Die Gemeinde müsse damit vorläufig „keine Sorge haben, dass der Vollversorger uns flöten geht“, sagte Schumacher.

Bei vier offenen Werkstätten stellen die Studierenden mit Anwohnern und Bürgern Alfters ihre Konzeptentwürfe in dem Ladenlokal hinter dem Eiscafé am Herrenwingert aus und bieten Gelegenheit zur Diskussion: An den Donnerstagen 16., 23. und 30. November sowie am Donnerstag, 7. Dezember, jeweils in der Zeit von 9.30 bis 16 Uhr.

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