Neubaugebiet in Alfter-Gielsdorf Ärger um 20 Einfamilienhäuser

Alfter-Gielsdorf · Anwohner in Alfter-Gielsdorf wehren sich gegen Erschließungspläne von Grundstücksbesitzern in Gielsdorf. Die Alfterer Politik wird sich am Mittwoch entscheiden.

 Auf dieser Grünfläche in Gielsdorf wollen private Investoren Einfamilienhäuser errichten.

Auf dieser Grünfläche in Gielsdorf wollen private Investoren Einfamilienhäuser errichten.

Foto: Christoph Meurer

Mit gleich zwei Bürgeranträgen zu einem Bauvorhaben in Gielsdorf wird sich die Alfterer Politik am Mittwoch im Ausschuss für Gemeindeentwicklung beschäftigen. Und stellt man die Anträge nebeneinander, wird klar, dass sie ein gehöriges Konfliktpotenzial beinhalten.

Im Fokus steht eine Fläche von etwa 1,4 Hektar zwischen den Straßen Am Weingut, In den Weingärten, Am Steinling und der Prinzgasse. Im vergangenen Jahr haben sich 20 Besitzer von Grundstücken in diesem Bereich zur Interessengemeinschaft „Lülsdorf“, vertreten durch Günter Lülsdorf, zusammengeschlossen. Sie beantragen die Aufstellung eines Bebauungsplans.

Wie aus dem Bürgerantrag hervorgeht, sollen auf dem Areal rund 20 Einfamilienhäuser entstehen. „Sämtliche Planungs- und Erschließungskosten sollen vom Erschließungsträger übernommen werden. Die Gemeinde Alfter soll von sämtlichen Kosten befreit werden“, heißt es weiter. Zudem führen die Mitglieder der Interessengemeinschaft, von denen viele in Alfter wohnen, aus, dass das Gebiet bereits in den 90er Jahren als bebaubare Fläche in einem Bebauungsplanentwurf ausgewiesen, dann aber nicht weiter verfolgt worden sei.

Großer Bedarf an Bauflächen

Da auch unter den Eigentümern ein großer Bedarf an Baulandflächen bestehe, „bitten wir Sie, den Antrag positiv umzusetzen“, um dem Wunsch der Bürger, weiteres Bauland auch in Gielsdorf zur Verfügung zu stellen, nachzukommen, so die Interessengemeinschaft weiter.

Gegen dieses Vorhaben hat sich allerdings Widerstand formiert. So wendet sich der zweite Bürgerantrag einer anderen Interessengemeinschaft um die Anwohner Benedikt Kreuzberg, Anja Vianden und Wolfgang Schmitz-Vianden gegen die Baupläne. Nach Ansicht der Gegner bringt das Baugebiet eine „Vielzahl von Problemen“ mit sich.

So handle es sich etwa „um die vom Rat der Gemeinde Alfter grundsätzlich abgelehnte, zusätzliche Hangbebauung“. Aus diesem Grund sei eine aufwendige Entwässerung notwendig, ebenso wie der Blick auf mögliche Probleme bei Unwettern. „Überschwemmungen bei Starkregenereignissen sind schon jetzt im darunterliegenden Wohngebiet ein Thema“, heißt es in dem ablehnenden Bürgerantrag. Ebenso befürchten die Gegner eine Verschärfung der „schon jetzt grenzwertigen Verkehrsbelastung“ sowie ein Kostenrisiko für die Gemeinde. 114 Personen haben sich auf einer Unterschriftenliste zum Erhalt der Grünfläche eingetragen.

Ein eindeutiges Votum der Gemeindeverwaltung in Sachen Baugebiet gibt es nicht. In ihrer Sitzungsunterlage schlägt die Verwaltung den Ausschussmitgliedern vor, dem Bürgerantrag für das Baugebiet zuzustimmen oder den Antrag gegen die Pläne zu befürworten. Auch eine mögliche Vertagung stellt die Verwaltung in den Raum. Am Mittwoch ist nun die Politik am Zug.

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung tagt am Mittwoch, 22. Juni, ab 17 Uhr im Ratssaal im Rathaus in Oedekoven. Der Tagesordnungspunkt zum Baugebiet in Gielsdorf ist öffentlich.

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