Planung des Ortszentrums Alfter Acht Ideen für den Herrenwingert

Alfter · Die Planungsbüros stellen Entwürfe zur Umgestaltung des Alfterer Ortszentrums vor. Mehr Geschäfte, weniger Autos und die Einladung zum Verweilen.

In den nächsten Wochen könnte die geplante Umgestaltung des Zentrums von Alfter-Ort eine entscheidende Weichenstellung erhalten. Wie berichtet, machen sich aktuell verschiedene Planungsbüros Gedanken, wie der Herrenwingert attraktiver werden kann. Nach einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung werden die Entwürfe der Experten am Donnerstag, 27. Juni, ab 18 Uhr im Alfterer Rathaus öffentlich vorgestellt. Einen Tag später wird eine Expertenkommission, bestehend aus Politikern, Verwaltungsmitarbeitern und externen Experten, die Entwürfe bewerten. Am Donnerstag, 11. Juli, soll der Gemeinderat – nach einer Empfehlung der Expertenkommission – entscheiden, mit welchem Entwurf weitergearbeitet wird. Bis die Bagger anrollen, dürfte es aber noch einige Zeit dauern.

Die Ausgangslage: Die Attraktivität des Herrenwingert ist nicht besonders groß. Den größten Raum des Platzes nehmen Parkplätze ein, Linienbusse zwängen sich durch die Kurven, die Festwiese ist alles andere als schön, die Mehrzweckhalle ist nach Angaben von Fachleuten aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sanierbar, und im Supermarkt ist es recht beengt. Dass sich etwas ändern soll, steht bereits seit Jahren fest. Schon Ende 2013 war der Ortsausschuss vom Gemeinderat beauftragt worden, sich Gedanken über die Neugestaltung des Herrenwingert zu machen. Daraufhin wurde die Arbeitsgruppe Dorfplatzgestaltung eingerichtet. Diese sammelte unter anderem Anregungen von Bürgern, Politikern und Gewerbetreibenden und legte Ende 2014 eine Empfehlung vor, die dann vielfach diskutiert wurde.

Das Konzept: Seit Januar 2016 wird die Debatte um die Umgestaltung des Herrenwingert von vier Buchstaben bestimmt. Damals hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, kurz ISEK, erstellen zu lassen (siehe Info-Kasten). Das ISEK soll einmal Grundlage sein, damit die Gemeinde Alfter Fördergelder für die Umbauarbeiten für den Herrenwingert bekommt. Im Raum steht eine Förderquote von 70 Prozent vonseiten des Landes. Zwischenzeitig waren die Bürger erneut ins Spiel gekommen – und Architekturstudierende der Alanus Hochschule. Diese hatten im November 2017 den gesamten Platz mit silberner Folie ausgekleidet. Mit dieser Kunstaktion präsentierten sie nicht nur ihre Idee zur Umgestaltung des Platzes. Zugleich war dies der Auftakt einer Bürgerbeteiligung zu dem Thema.

Der Wettbewerb: Im vergangen Jahr hatten Mitarbeiter des Planungsbüros "Stadtumbau" aus Kevelaer die Ideen von Bürgern, Geschäftsleuten, Vereinen, Alanus-Studierenden, Vertretern von Kitas und Schulen sowie Gutachten zu Verkehr und Einzelhandel zu einem Grundkonzept gegossen, wie der Platz einmal ausgehen kann. Zu den Zielen gehören bekanntlich der Neubau von Mehrzweckhalle und Supermarkt, die Ansiedlung eines Drogeriemarkts, neue Stellplätze auf einem Parkdeck oder in einer Tiefgarage, Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten sowie eine eventuelle öffentliche Nutzung des Schlosses. Ende November 2018 hatten die Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung die entsprechenden Ausführungen von "Stadtumbau"-Geschäftsführer Helmut Hardt gehört und einen Wettbewerb um die beste Idee zur Umsetzung des Grundkonzepts beschlossen. Dieser kommt nun zum Abschluss. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung haben sich acht Architektur- und Planungsbüros dem Wettbewerb gestellt.

Wie es weitergeht: Nach einem Ratsbeschluss am 11. Juli kann das ISEK einen entscheidenden Schritt weiter ausgearbeitet werden. Den Plänen der Gemeinde zufolge soll der Förderantrag bei der zuständigen Bezirksregierung Köln im November eingereicht werden.

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