Vier Sterne und die Quadratur des Kreises

Einwände der Oberen Landschaftsbehörde könnten den Plänen Heinz Thelens, Haupteigentümer von Schloss Miel, für ein Golfhotel einen Strich durch die Rechnung machen

Vier Sterne und die Quadratur des Kreises
Foto: Wolfgang Henry

Swisttal-Miel. Was im Oktober vergangenen Jahres mit einer Idee des Haupteigentümers von Schloss Miel, Heinz Thelen, begann, nimmt jetzt konkrete Gestalt an. Direkt neben dem Schloss ist der Bau eines Vier-Sterne-Golf- und Tagungshotels geplant. Nachdem die meisten Fachbehörden dem Vorhaben grünes Licht gegeben haben, werden die Pläne für einen möglichen Standort des Hotels am Donnerstagabend im Planungs- und Verkehrsausschuss der Gemeinde vorgestellt.

Vorgesehen ist ein eineinhalb-geschossiger Bau mit Pult-Dach, in dem außer 56 Zimmern auch Schwimmbad, Sauna, Wellness- und Konferenzräume Platz finden. Damit würde sich laut Thelen auch eine gastronomische Lücke schließen, denn zwischen Köln und Koblenz fehlten gerade linksrheinisch Hotels der Vier-Sterne-Kategorie.

Zur Gruppe künftiger Hotelgäste zählen für ihn die Teilnehmer der viertägigen Golf-Kurse an der "David-Leadbetter-Academy" ebenso wie Familienangehörige von außerhalb bei den Trauungen auf Schloss Miel. Doch zurzeit, so Thelen, sei dies alles noch Zukunftsmusik, da zunächst die Standort-Frage im Mittelpunkt stehe. Davon hingen letztlich auch die Baukosten ab. "Ich hoffe aber, dass es sich nicht zu lange hinziehen wird."

"Wir können jetzt mit der genaueren Planung beginnen, da die meisten Behörden wie zum Beispiel die Bauaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises sowie die Ämter für Denkmalpflege und Bodendenkmalpflege inzwischen ihre grundsätzliche Zustimmung gegeben haben", sagt der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack. Kopfzerbrechen bereitet ihm jedoch ein erst am Mittwoch bei der Gemeinde eingegangener Vorbehalt der Oberen Landschaftsbehörde bei der Bezirksregierung in Köln.

Sie ist mit dem bislang vorgesehenen Standort auf der tiefer liegenden Sumpfwiese nicht einverstanden. So solle das Hotel nicht auf der gesamten Fläche zur Weiherstraße hin gebaut werden, sondern sich auf den oberen Teil neben der jetzigen Gerätehalle beschränken und mit der Hinterkante des Schlosses abschließen.

"Nur wenn dies absolut unmöglich sein sollte, wäre die Behörde bereit, dem ursprünglichen Plan zuzustimmen", fügt Maack hinzu. Nun gelte es, eine alternative Lösung zu finden, was ein wenig an die "Quadratur des Kreises" erinnere und dem Ausschuss sicherlich reichlich Diskussionsstoff biete. Eine weitere Frage stellt sich bei der Regelung der Zu- und Abfahrten, die nach Angaben Maacks nur über die vordere Weiherstraße oder über die so genannte Schlossachse möglich ist. Hier seien allerdings auch die Interessen der Anlieger zu berücksichtigen.

Rücksicht nehmen müssen die Planer außerdem rund um den früheren äußeren Wassergraben hinter der Remise. Die Bodendenkmäler in Form alter Wasserbefestigungen könnten zu einem späteren Zeitpunkt wieder freigelegt werden und dürfen deshalb auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht überbaut werden.

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