Mögliche Verkehrsführung Viele offene Fragen zum City-Ring in Bad Honnef

Bad Honnef · Verändert sich die Verkehrsführung in Bad Honnef? Ein Gutachter hält den Einbahnverkehr in der Innenstadt grundsätzlich für möglich. Doch zuvor stehen noch weitere Hausaufgaben an.

Zwei Kernaussagen beinhaltete der Vortrag in Sachen City-Ring von Gutachter Michael Vieten vor dem Planungsausschuss. Erstens: Ein Einbahnring wäre im Grundsatz möglich. Und zweitens: Vor einer Umsetzung wären noch einige Hürden zu nehmen. Der Wunsch, an der unteren Hauptstraße Parkbuchten zu schaffen, könnte sogar unerfüllbar sein – dafür fehle der Platz. Der Ausschuss nahm das Ergebnis der Untersuchung vorerst nur zur Kenntnis. Nun stehen zunächst weitere Hausaufgaben an.

Eine nicht unwesentliche gibt der Landesbetrieb Straßenbau der Stadt auf, wie Dirk Wiehe, Fachdienstleiter Stadtplanung, nach einem ersten Sondierungsgespräch beim Straßenbaulastträger berichtete: Bevor ein Einbahnring umgesetzt werden könne, fordere der Landesbetrieb einen Testbetrieb von einem Jahr unter Realbedingungen. Das wiederum setze nicht nur eine fertige Planung voraus, sondern auch entsprechende Änderungen im Straßenraum und sei mit Kosten verbunden.

Auswirkungen der Verkehrsführung

Wie berichtet, gab der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag zu prüfen, ob und wie eine Verkehrsführung im Karree in der Innenstadt möglich ist. Gedacht ist an einen Einbahnring aus unterer Hauptstraße, Weyermannallee, Luisenstraße und Bahnhofstraße. Die untere Hauptstraße wäre dabei – anders als zur Zeit der Kanalbauarbeiten – Einbahnstraße in Richtung Norden. Aufgabe des Gutachters war es laut Wiehe lediglich, im räumlich begrenzten Raum der genannten Straßen zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Verkehrsführung hätte.

Mögliche Effekte auf ganz Bad Honnef oder die Höhe der Kosten müssten erst noch vertiefend untersucht werden. Ein Fazit aber lautete bereits: Während die Hauptstraße entlastet würde, würde etwa die Weyermannallee belastet. Von mehr als einer Verdopplung des Verkehrs dort ist die Rede. Auch müssten gegebenenfalls Parkplätze wegfallen, um etwa ausreichend Platz für Busse zu schaffen.

Shared-Space-Lösung nicht möglich

Machbar indes wäre ein City-Ring, so der Gutachter. Er präferierte eine Variante, bei der die Verkehrsführung an der Luisenstraße gleich bliebe, die Autos ansonsten von der Bahnhofstraße auf die Hauptstraße in Richtung Norden geführt würden. Für die Hauptstraße schlug Vieten vor, neben der Fahrbahn einen Radfahrstreifen Richtung Süden zu installieren, damit Radler nicht auf den Gehweg ausweichen; in Richtung Norden würden sie wie bisher auf der Fahrbahn fahren. Darüber hinaus seien ein breiterer Gehweg und Zonen für Lieferfahrzeuge zu empfehlen. Von Parkbuchten ist im Gutachten aber nicht die Rede.

Eine Shared-Space-Lösung, bei der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt den Straßenraum nutzen, sei nicht möglich. Da eine solche in der Straßenverkehrsordnung rechtlich nicht vorgesehen sei („Für Shared Space gibt es in Deutschland nicht einmal ein Verkehrsschild“), müsste man eine verkehrsberuhigte Zone einführen. Vieten: „Dort darf der Verkehr aber keine übergeordnete Bedeutung haben.“ Und dabei dürfte der Landesbetrieb nicht mitspielen.

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